1. Pflanze mit schmalen Blättern an knotigen Stängeln und würzig duftenden Blüten mit gefransten oder geschlitzten Blütenblättern in verschiedenen Farben:
ein Strauß Nelken.
2. als Gewürz verwendete getrocknete dunkelbraune Blütenknospe des Gewürznelkenbaums:
der Bratensoße Lorbeerblätter und Nelken hinzufügen.
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Nẹl|ke 〈f. 19; Bot.〉 Angehörige einer Gattung der Nelkengewächse (Caryophyllaceae), Kraut mit wohlriechenden Blüten: Dianthus; Sy Götterblume, Nagel (4), Nagelblume (1); →a. Gewürznelke [<mnddt. negelkin, -ken „Gewürznelke“, eigtl. „Nägelchen“; → Nagel]
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Nẹl|ke, die; -, -n:
1. [nach dem der Nelke (2) ähnlichen Duft] (in zahlreichen Arten vorkommende) Pflanze mit schmalen Blättern an knotigen Stängeln u. würzig duftenden Blüten mit gefransten od. geschlitzten Blütenblättern (von weißer bis tiefroter Farbe):
ein Strauß -n.
2. [älter: neilke, mniederd. negelke, mhd. negellīn, eigtl. = kleiner Nagel, nach der Form] Gewürznelke.
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Nelke
[mittelniederdeutsch negelke, mittelhochdeutsch negellin, eigentlich »kleiner Nagel« (nach der Form)],
1) Botanik: Diạnthus, Gattung der Nelkengewächse mit etwa 300 Arten in Eurasien (in Europa 120) und (wenige Arten) im südlichen Afrika. Meist Stauden mit kreuzgegenständigen Blättern und lockeren oder gedrängten, endständigen zymösen Blütenständen; Blüten auch einzeln und endständig; Blüten duftend, rosa, rot, seltener weiß, nur Gartenformen gelb; Kronblätter genagelt (plötzlich in einem schmalen Basalteil verengt); alle Arten sind geschützt. In Deutschland nur wenige Arten, u. a. Kartäusernelke (Dianthus carthusianorum), auf trockenen, kalkhaltigen Böden; bis 50 cm hoch, Blüten purpurrot, in büscheligen Köpfchen; wird in verschiedenen Sorten als Zierpflanze kultiviert. Prachtnelke (Dianthus superbus), auf feuchten Waldwiesen; 30-50 cm hoch, mit langen, schmalen Stängelbättern und großen, blasslilafarbenen, fransigen Blüten. Gletschernelke (Dianthus glacialis), auf sauren Böden der höheren Zentralalpen und der Karpaten; bis 10 cm hoch; dichte Rasen bildend; mit steifen, grasartigen, gebüschelten Blättern; Blüten einzeln, klein, fleischfarben, am Rand gekerbt, beliebte Steingartenpflanze. Steinnelke (Waldnelke, Dianthus sylvestris), in den Alpen und in Südeuropa; dicht rasig wachsend; mit 1-2 mm breiten, hell- bis bläulich grünen Blättern und bis zu vier rosafarbenen Blüten an 5-40 cm hohem Stängel. Bartnelke (Dianthus barbatus), in den Gebirgen Südeuropas; Blätter breitlanzettlich; Blüten kurz gestielt, in Büscheln, mit schmallanzettlichen Hochblättern; wird in verschiedenen, meist weiß oder rosa bis dunkelrot, auch gestreift oder gescheckt blühenden Gartensorten kultiviert und oft gekreuzt mit der aus China kommenden Chinesernelke (Chinesische Nelke, Dianthus chinensis), bis 40 cm hoch, die großen Blüten in locker verzweigtem Blütenstand; zahlreiche Zuchtformen, am bekanntesten die aus Japan eingeführte Gruppe der Heddewigsnelke, zum Teil mehrfarbig; mit stark geschlitzten Blütenblättern. Federnelke (Dianthus plumarius) aus Südosteuropa; bildet dichte, rasenartige Polster; die stark duftenden Blüten weiß oder rosa, mit fingerartig eingeschnittenen Blütenblättern; Stängel 20-40 cm hoch, gabelig verzweigt; viele winterharte Sorten. Gartennelke (Dianthus caryophyllus), heimisch in Dalmatien; Stammform einer Vielzahl allgemein kultivierter Beet- und Schnittnelkensorten, z. B. der je nach Sorte 30-50 cm hohen Landnelke mit drei- bis mehrfarbigen, meist gefüllten, duftenden Blüten. Nicht winterhart sind die Chornelken mit ganzrandigen Blütenkronblättern; in Deutschland nur noch die im Topf kultivierten, schwachstängeligen, dunkelroten Gebirgshängenelken. Die bis 60 cm hohen Chabaudnelken sind einjährige Schnittblumen mit großen, gefüllten, duftenden Blüten in zahlreichen Farben. Die in großen Mengen in Gewächshäusern gezogenen, in vielen Farben blühenden Edelnelken sind die wichtigsten Schnittblumen der Blumenhandlungen, die letztlich auf in Amerika weitergezüchtete französische Remontantnelken zurückgehen, eine Hybridzüchtung vermutlich aus Lyon.
Kulturgeschichtliches:
Die Nelke wurde im islamischen Orient zur Kulturpflanze entwickelt und gelangte im 13. Jahrhundert durch Kreuzfahrer nach Europa. Im Mittelalter galten Nelken als Mariensymbol. - Die rote Nelke, Symbolblume des 1. Mai, wurde im 20. Jahrhundert Symbol des Sozialismus und der sozialdemokratischen Parteien.
2) Gewürz: Gewürznelkenbaum.
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Nẹl|ke, die; -, -n [1: nach dem der ↑Nelke (2) ähnlichen Duft; 2: älter: neilke, mniederd. negelke, mhd. negellīn, eigtl. = kleiner Nagel, nach der Form]: 1. (in zahlreichen Arten vorkommende) Pflanze mit schmalen Blättern an knotigen Stängeln u. würzig duftenden Blüten mit gefransten od. geschlitzten Blütenblättern (von weißer bis tiefroter Farbe): ein Strauß -n; nicht einmal rote -n, die er am 1. Mai im Knopfloch getragen hatte, lagen auf seinem Grab (G. Roth, Winterreise 46). 2. Gewürznelke: Für ... Glühwein nimmt man Rotwein beliebiger Sorte, der nach Geschmack gezuckert sowie mit etwas Zimtrinde und einigen -n versehen wird (Horn, Gäste 94).
Universal-Lexikon. 2012.