Akademik

hin
hin [hɪn] <Adverb>:
1.
a) <räumlich> in Richtung auf; zu einem bestimmten Punkt:
die Fenster liegen zur Straße hin; nach rechts hin.
b) <zeitlich> auf … zu:
gegen Mittag, zum Winter hin.
2. (drückt die Erstreckung aus):
a) <räumlich> über die ganze Welt hin; an der Mauer hin (entlang); vor sich hin (für sich) reden, gehen.
b) <zeitlich> durch viele Jahre hin.
3. auf … hin:
a) aufgrund einer Sache und im Anschluss daran:
wir taten es auf ihren Rat hin; er wurde auf seine Anzeige hin verhaftet.
b) in Hinblick auf:
jmdn. auf Tuberkulose hin untersuchen.
c) mit der Ziel-, Zweckrichtung auf:
etwas auf die Zukunft hin planen; auf etwas hin angelegt sein.
4. (ugs.)
a) zerstört, nicht mehr brauchbar sein:
der Teller, das Auto, der Motor ist hin.
Syn.: defekt sein, entzwei sein, kaputt sein, lädiert sein, ramponiert sein.
b) verloren, weg sein:
der gute Ruf ist sowieso schon lange hin.
c) entzückt, begeistert sein:
wir waren ganz hin von der Musik.
Syn.: beflügelt sein (geh.), beglückt sein, berauscht sein, bezaubert sein, gebannt sein (geh.), gefesselt sein, hingerissen sein.

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hịn 〈Adv.〉
I 〈örtlich〉 von hier weg nach dort, auf etwas zuam Ufer, am Fluss \hin entlang; auf ... \hin 〈fig.〉 aufgrund von ...; in der Absicht, mit dem Ziel: ...; im Hinblick auf ...; ich habe es auf seinen Rat \hin getan; der Werbespot wurde auf eine bestimmte Zielgruppe \hin ausgerichtet in der Absicht, eine best. Z. anzusprechen; man hat ihn auf sein Aussehen und nicht auf seinen Charakter \hin beurteilt; bis zu den Bergen \hin; \hin und her hierhin u. dorthin, nach der einen u. nach der anderen Seite; es war ein dauerndes Hin und Her Kommen u. Gehen; eine Unruhe, ein Schwanken; es gab ein langes, ewiges Hin und Her, bis man sich einigte 〈fig.; umg.〉; „Das hättest du als Sohn nicht tun dürfen!“ „Sohn \hin, Sohn her, ich konnte mich einfach nicht mehr beherrschen!“ 〈fig.〉 wenn ich auch sein Sohn bin; einen Gegenstand od. sich \hin und her bewegen; \hin und her gehen, \hin und her laufen; \hin und her reden 〈fig.〉 für u. wider reden; reden, ohne sich einigen zu können; \hin und her raten 〈fig.〉 die verschiedensten Möglichkeiten raten, wiederholt raten; (etwas) \hin und her überlegen 〈fig.〉 gründlich überlegen, alle Seiten, Möglichkeiten bedenken; das ist \hin wie her 〈fig.〉 das kommt auf dasselbe heraus, ist gleich, bleibt sich gleich; nach Süden \hin; leise vor sich \hin lachen, reden, weinen 〈fig.〉; vor sich \hin dümpeln, plätschern 〈fig.〉; wir sind \hin und zurück gelaufen; Fahrt \hin und zurück Hinfahrt u. Rückfahrtwo ist er \hin? (erg.: gegangen) wohin ist er gegangen?; wo willst du \hin? (erg.: gehen)
II zeitlich; umg.〉 noch ein paar Monate \hin, und niemand denkt mehr daran wenn ein paar Monate vergangen sein werden; es ist noch eine Weile \hin es dauert noch eine Weile; es ist noch lange \hin es wird noch lange dauern; \hin und wieder ab und zu, manchmal
III 〈fig.; umg.〉 \hin sein
1. 〈von Sachen〉 verloren, kaputt sein
2. 〈von Personen〉
2.1 erschöpft, tot sein
2.2 hingerissen, begeistert, sehr verliebt sein
● \hin ist \hin was verloren od. entzwei ist, ist nicht mehr zu ersetzen; ich bin ganz \hin ich bin völlig erschöpft; ich bin ganz \hin / \hin und weg ich bin sehr begeistert; das Auto ist \hin; er ist völlig \hin sehr verliebt; er ist ganz \hin / \hin und weg von ihr begeistert von ihr; →a. her
[<ahd. hina „von hier, hin(weg)“; zum Pronominalstamm germ. *hi-, idg. *ke-, der auch in hier, heute, heuer, her enthalten ist]

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hịn <Adv.> [mhd. hin(e), ahd. hina, zu dem unter her genannten idg. Pronominalstamm]:
1. drückt in Korrelation mit Präpositionen od. im Zusammenhang mit präpositionalen Verbindungen die Richtung auf einen Zielpunkt aus
a) <räumlich> in Richtung auf; nach:
die Fenster [liegen] zur Straße h.;
auf Frankfurt h.;
bis zu dieser Stelle h.;
(nachdrücklich:) h. zu jmdm. gehen (statt: zu jmdm. hingehen);
zu jmdm. h. sein (ugs.; zu jmdm. gegangen, gefahren o. Ä. sein);
b) <zeitlich> auf … zu:
gegen Mittag h.;
zum Winter h.
2. drückt in Korrelation mit Präpositionen od. im Zusammenhang mit präpositionalen Verbindungen die Erstreckung aus
a) <räumlich>
über die ganze Welt h.;
an der Mauer h. (entlang);
vor sich h. (ohne die Umwelt zu beachten, für sich) murmeln, reden, gehen, pfeifen;
b) <zeitlich>
durch viele Jahre h. (viele Jahre hindurch);
bis zu diesem Tag dürfte es noch lange h. sein (dauern).
3.
a) (ugs.) verloren, weg:
das Geld, der gute Ruf ist h.;
R [was] h. [ist,] ist h.; futsch ist futsch, und h. ist h. (das ist verloren, weg, für immer verschwunden);
b) (ugs.) unbrauchbar, kaputt:
die Tasche ist h.;
c) (ugs.) völlig erschöpft:
ich verstehe nicht, warum ich so h. bin;
d) (ugs.) zugrunde gerichtet:
die Firma ist h.;
e) (salopp) gestorben, tot:
der Hund ist h.;
ein Schlag, und du bist h.! (als Drohung);
f) (ugs.) hingerissen, von Begeisterung, Leidenschaft ergriffen:
von etw. ganz h. sein.
4.
auf … hin (1. mit der Ziel-, Zweckrichtung auf: etw. auf die Zukunft h. planen; auf etw. h. angelegt sein. 2. in Hinsicht, im Hinblick auf: jmdn., etw. auf etw. h. untersuchen. 3. aufgrund einer Sache u. im Anschluss daran: auf einen Verdacht h.)
5. (bes. ugs.) als abgetrennter Teil von Adverbien wie »wohin, dahin« in trennbarer Zus. mit einem Verb:
wo gehst du h.? (statt: wohin gehst du?);
(ugs.:) da will er nicht h.
6. <meist elliptisch> (ugs.) dahin:
[nichts wie] h. [zu ihm]!;
ist es weit bis h.?
7. als Glied eines Wortpaars
a) h. und zurück;
bitte einmal Köln h. und zurück (eine Fahrkarte für Hin- und Rückfahrt)!;
b) h. und her;
er ist h. und her (zurück) mit dem Auto gefahren;
c)
nicht h. und nicht her langen, reichen (ugs.; überhaupt nicht ausreichen);
das ist h. wie her (ugs.; das bleibt sich gleich);
… hin, … her, … (ugs.; es bleibt sich gleich, ob …, ob nicht …, … [trotzdem] …: Regen h., Regen her, die Arbeit muss [trotzdem] getan werden);
h. und her (1. ohne bestimmtes Ziel ständig die Richtung wechselnd, kreuz u. quer, auf u. ab: er ist h. und her gegangen, gelaufen. 2. auf alle Möglichkeiten hin: sie haben h. und her überlegt, h. und her geredet, beraten);
h. und wieder (manchmal, zuweilen);
das Hin und Her (1. die ständige Bewegung in wechselnden Richtungen, das dauernde Kommen u. Gehen: das Hin und Her der vielen Besucher machte sie nervös. 2. der vielfältige Wechsel der Meinungen, Meinungsäußerungen, Tendenzen, Entwicklungsrichtungen o. Ä.: das ewige Hin und Her bei der Diskussion führte zu keinem Ergebnis).

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Hin,
 
biblisches Volumenmaß; 1 Hin = 6,5 l.

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hịn <Adv.> [mhd. hin(e), ahd. hina, zu dem unter ↑her genannten idg. Pronominalstamm]: I. <in Korrelation mit Präpositionen od. im Zusammenhang mit präpositionalen Verbindungen> 1. (drückt die Richtung auf einen Zielpunkt aus) a) (räumlich) in Richtung auf; nach: die Fenster [liegen] zur Straße h.; nach rechts h.; das Terrain fiel hier gegen die Pregelniederung h. ab (Dönhoff, Ostpreußen 25); auf Frankfurt h. (landsch.; zu); bis zu dieser Stelle h.; Du kannst mit der Straßenbahn bis h. fahren (Kunze, Jahre 14); (emphatisch:) h. zu jmdm. gehen (statt: zu jmdm. hingehen); (ugs.:) zu jmdm. h. sein (zu jmdm. gegangen, gefahren o. Ä. sein); eines Tages ... ist er hin zu Johanna und hat ihr klaren Wein eingeschenkt (Kant, Impressum 339); b) (zeitlich) auf ... zu: gegen Mittag h.; zum Winter h. 2. (drückt die Erstreckung aus) a) (räumlich): über die ganze Welt h.; an der Mauer h. (entlang); vor sich h. (ohne die Umwelt zu beachten, für sich) murmeln, reden, gehen; b) (zeitlich): durch viele Jahre h. (viele Jahre hindurch); Über Jahre h. habe er versucht, ... der Tradition zu folgen (Fest, Im Gegenlicht 149); lange Zeit h. (lange Zeit durch); bis zu diesem Tag dürfte es noch lange h. sein (dauern). 3. a) (ugs.) verloren, weg: das Geld, mein Vertrauen, der gute Ruf ist h.; R [was] h. [ist,] ist h.; futsch ist futsch, und h. ist h. (das ist verloren, weg, für immer verschwunden); b) (ugs.) durch starke Beschädigung od. Abnutzung nicht mehr brauchbar: die Vase, die Tasche ist h.; c) (ugs.) völlig erschöpft: ich verstehe nicht, warum ich so h. bin; d) (ugs.) zugrunde gerichtet: die Firma ist h.; e) (salopp) gestorben, tot: der Hund ist h.; ein Schlag, und du bist h.! (als Drohung); f) (ugs.) hingerissen, von Begeisterung, Leidenschaft ergriffen: von etw. ganz h. sein. 4. *auf ... hin (1. mit der Ziel-, Zweckrichtung auf: etw. auf die Zukunft h. planen; auf etw. h. angelegt sein. 2. in Hinsicht, im Hinblick auf: jmdn., etw. auf etw. h. untersuchen. 3. aufgrund einer Sache u. im Anschluss daran: auf einen Verdacht h.; wir taten es auf seinen Rat h.; nachdem uns neulich jemand auf einen Test h. geschrieben hat [ADAC-Motorwelt 1, 1983, 20]). II. <als abgetrennter Teil von Adverbien wie „wohin, dahin“ in trennbarer Zus. mit einem Verb> (bes. ugs.): wo gehst du h.? (statt: wohin gehst du?); (ugs.:) da will er nicht h. III. <meist elliptisch> (ugs.) dahin: [nichts wie] h. [zu ihm]!; ist es weit bis h.? IV. <als Glied eines Wortpaars> 1. a) h. und zurück; bitte einmal Köln h. und zurück (eine Fahrkarte für Hin- und Rückfahrt)!; (landsch., österr., schweiz., sonst veraltet:) Amerikaflüge werden schon ab 6 000 S gehandelt. Hin und retour versteht sich (Salzburger Nachr. 17. 2. 86, 7); b) h. und her; er ist h. und her (zurück) mit dem Auto gefahren. 2. *nicht h. und nicht her langen/reichen (ugs.; überhaupt nicht langen/reichen); das ist h. wie her (ugs.; das bleibt sich gleich); h. oder her (ugs.; mehr od. weniger): drei Stunden h. oder her, das macht doch nichts aus; ... hin, ... her, ... (ugs.; es bleibt sich gleich, ob ..., ob nicht ..., ... [trotzdem] ...): Regen h., Regen her, die Arbeit muss [trotzdem] getan werden; Sohn h., Sohn her, er hätte nicht schweigen dürfen (wenn er auch der Sohn war, er hätte [trotzdem] nicht schweigen dürfen); Wussten sie doch längst, dass der Deutsche seine Nachtzeit braucht, Gäste h., Gäste her (Degener, Heimsuchung 18); h. und her (ohne bestimmtes Ziel ständig die Richtung wechselnd, kreuz u. quer, auf u. ab): h. und her gehen, schwanken; h. und her (ohne zu einem Ende, zu einem Ergebnis, zu einer Einigung zu kommen) reden, beraten; h. und her überlegen (alle Möglichkeiten erwägen); ich hab' mich am Bahnhof aufgehalten und wusste nicht h. und her (wusste nicht, was ich machen sollte; Schmidt, Strichjungengespräche 168); <subst.:> das Hin und Her (1. Bewegung in wechselnden Richtungen: das Hin und Her [dauernde Kommen u. Gehen] der Boten. 2. vielfältiger Wechsel der Meinung[säußerung]en, Tendenzen, [Entwicklungs]richtungen]: Ein Mitarbeiter von ... Egon Bahr rätselte nach dem Hin und Her um sein jüngstes Interview ... [Spiegel 19, 1977, 26]; es gab ein unerfreuliches Hin und Her [Thieß, Reich 314]; Sie rückte nach einigem Hin und Her mit der Sprache heraus [Seghers,Transit 22]); h. und wieder (1. manchmal, zuweilen. 2. hin und her: der notwendige schriftliche Verkehr wurde fortgesetzt, und eine Menge Zettel: „Der Herr Bruder wolle gelieben“ oder „Dem Herrn Bruder zur gefälligen Unterweisung“ gingen h. und wieder [Storm, Söhne 25]). V. vgl. ↑hin sein.

Universal-Lexikon. 2012.