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Raben
Ravenna; Byzanz des Abendlandes (umgangssprachlich)

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Raben,
 
umgangssprachliche Bezeichnung für den Kolkraben, aber auch für andere Rabenvögel, wie Saatkrähe, Rabenkrähe und Nebelkrähe.
 
Kulturgeschichte:
 
Bei den Griechen und Römern waren weiße Raben Begleiter Apolls, auch dem Sonnengott Helios waren Raben heilig. Nach der chinesischen Mythologie haust ein dreifüßiger Rabe in der Sonne. - In der Bibel galten Raben als unrein (3. Mose 11, 15), waren aber andererseits dazu ausersehen, Elia auf der Flucht zu ernähren (1. Könige 17, 4-6). Sie wurden als grausame Eltern angesehen, die sich nicht um ihre Jungen kümmern (Hiob 38, 41; daher »Rabeneltern«). Im Christentum symbolisiert der Rabe die Ungläubigen und Abtrünnigen. - In der nordischen Mythologie besitzt Odin zwei Raben, Hugin und Munin (Gedanke und Erinnerung), die ihm Kunde vom Geschehen in der Welt bringen. - Den Indianern an der Nordwestküste Nordamerikas war der Rabe als Schöpfergeist, Licht- und Heilsbringer wichtig. Der Kolkrabe gilt v. a. wegen seiner Farbe und seines Krächzens (besonders im Märchen) als Unglücks- oder Seelenvogel.
 

Universal-Lexikon. 2012.