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Illyrer,

 

Illyri|er, griechisch Illỵrioi, lateinisch Illyri, indoeuropäische Völkergruppe des Altertums, ursprünglich ein Stamm nördlich des Flusses Irin bei Skodra (heute Shkodër, Albanien), dann Sammelname für eine Reihe offenbar verwandter Stämme, u. a. der Ardiaier, Atintanten, Breuker, Dardaner, Delmaten (Dalmatien), Pannonier, Pirusten und Taulantier, deren Gebiet von der Adria bis zur Morava und von Epirus bis zur mittleren Donau reichte. Schon früh bestanden Beziehungen der Illyrer zu den Griechen, die an der illyrischen Küste mehrere Kolonien anlegten. Mit den Makedonen kam es seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. immer wieder zu schweren Kämpfen. Um die Mitte des 3. Jahrhunderts gründete König Agron das Ardiaierreich mit dem Vorort Skodra. Unter seiner Nachfolgerin Teuta führte die Seeräuberei der Illyrer zum Konflikt mit Rom, das im 1. Illyrischen Krieg (229/228 v. Chr.) das Illyrische Reich auf seine nördliche Hälfte beschränkte. Der Versuch des Demetrios von Pharos, das Reich zu erneuern, wurde im 2. Illyrischen Krieg (219) vereitelt. 168 v. Chr. besiegten die Römer den Illyrerkönig Genthius, der sich mit Perseus von Makedonien verbündet hatte, schafften das Königtum ab und teilten das Illyrische Reich in drei Teile. In der Folgezeit eroberten die Römer die nördlich anschließenden Küstenstriche Dalmatiens, erst unter Augustus auch das Innere des Landes (Illyrien). Unter Caesar und Augustus wurden an der Adriaküste mehrere römischen Städte gegründet; aber erst nach dem Illyrischen Aufstand (6-9 n. Chr.) begann die Romanisierung des Inneren, die durch Zwangsrekrutierung der Illyrer wesentlich gefördert wurde. Der Ruhm kriegerischer Tüchtigkeit blieb den illyrischen Truppen, die seit Hadrian v. a. die Legionen des Donauraumes stellten, erhalten.

 

Literatur:

 

A. Stipčević: The Illyrians. History and culture (Park Ridge, N. J., 1977);

 F. Papazoglu: The central Balkan tribes in pre-roman times (Amsterdam 1978).

 

Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:

 

Illyrer: Seeräuber und tüchtige Krieger