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Shkodër
Shkodër
 
['ʃkodər], italienisch Scutari, deutsch Skutari, Bezirkshauptstadt in Albanien, in der Ebene am Südostende des Skutarisees, am Ausfluss des Bunë, 84 000 Einwohner; größte Stadt sowie wirtschaftliches und kulturelles Zentrum Nordalbaniens; katholischer Bischofssitz; landwirtschaftliches Forschungsinstitut, Museen, Theater; Kupferkabelwerk, Maschinenbau, Baustoff-, Textil-, Tabak-, Nahrungsmittel-, Leder-, Holz- und Papierindustrie; südöstlich von Shkodër Wasserkraftwerk. Mit Eröffnung der Bahnlinie zwischen Shkodër und Podgorica in Montenegro (1986) erhielt Albanien Anschluss an das europäische Eisenbahnnetz.
 
Stadtbild:
 
Antike und mittelalterliche Stadt (weitgehend verfallen) am Burgberg Rosafa oberhalb des Zusammenflusses von Drin und Bunë; große mittelalterliche Festungsanlage, die Khamia-e Plumbit (Blei-Moschee; 2. Hälfte 18. Jahrhundert) ist im Stil der klassischen osmanischen Moschee erbaut mit rechteckigem Hof und Portikus. Seit etwa 1770 Entstehung der Neustadt, Zentrum des heutigen Shkodër, auf dem Südostufer des Skutarisees mit muslimischem Viertel im Norden und Katholikenviertel im Süden (Kathedrale, Jesuitenkolleg).
 
Geschichte:
 
Das antike Skodra (lateinisch Scodra), seit Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. Hauptort eines illyrischen Reiches, fiel 168 v. Chr. an Rom und war unter Diokletian Hauptstadt der römischen Provinz Praevalitana. Seit 395 byzantinisch, vom 11. bis 13. Jahrhundert zwischen Zeta, Serbien und Byzanz umstritten, wurde 1360 Hauptstadt der Balsići und kam 1396 als Scutari an Venedig. 1479-1913 gehörte Shkodër zum Osmanischen Reich (Hauptstadt des Sandschaks Albanien; 1760-1831 Sitz der Paschadynastie Bushati).

Universal-Lexikon. 2012.