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Distributionspolitik
Distributions-Mix; Distribution Policy (engl.); Place (im Marketing-Mix)

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Distributionspolitik,
 
1) Betriebswirtschaftslehre: Teilbereich des betrieblichen Marketing, der alle Entscheidungen umfasst, welche die Akquisition von Aufträgen (= Verkauf) sowie die physische Verteilung der hergestellten Güter und Dienstleistungen an nachfolgende Wirtschaftsstufen (Vertrieb, Logistik) betreffen. Besonders wichtig sind hierbei die Bestimmung der Absatzkette, die Festlegung von Zahl, Lage und Betriebsform der betriebseigenen Verkaufs- und Lagerstellen, die Strukturierung und Führung des Außendienstes und des Gütertransports sowie die Pflege der Beziehungen zu den in die Absatzkette eingeschalteten Absatzmittlern (vertikales Marketing). Die Distributionspolitik kann (z. B. durch besonders breite Distribution oder hohe Lieferbereitschaft) besondere akquisitorische Wirkungen erzeugen, ist in der Regel aber kostenintensiv. Im Konsumgüterbereich erreichen die Distributionskosten (ohne Werbung) nicht selten 15-25 % der Herstellungskosten. Die Distributionspolitik muss langfristig orientiert sein, da sie den Rahmen für andere Marketinginstrumente schafft, beträchtliche Ressourcen langfristig bindet (z. B. Lagerhallen, Fuhrpark) und durch lange Aufbauphasen gekennzeichnet ist. Im »taktischen« Bereich (z. B. Besuchs- und Tourenplanung, Bestellabwicklung) wird sie durch quantitative, mit EDV-Programmen arbeitende Verfahren unterstützt.
 
 2) Volkswirtschaftslehre: umfasst im engeren Sinn die Einkommensverteilungspolitik und die Vermögenspolitik, im weiteren Sinn alle Maßnahmen zur Korrektur der aus dem marktwirtschaftlichen Prozess resultierenden Verteilung von Vermögen und Einkommen.

Universal-Lexikon. 2012.