Akademik

Schürfen
Prospektion; Schurf

* * *

schür|fen ['ʃʏrfn̩]:
1. <itr.; hat (durch Abtragen von Bodenschichten an der Erdoberfläche) nach Bodenschätzen graben:
man schürfte dort vergeblich nach Gold.
Syn.: graben, suchen.
2. <tr.; hat durch Bergbau (Bodenschätze) gewinnen:
in diesem Gebiet wird viel Erz geschürft.
Syn.: abbauen.
3.
a) <tr.; hat (die Haut) durch Schaben, Kratzen o. Ä. mit etwas Scharfem, Rauem an der Oberfläche verletzen:
ich habe mir beim Entlangstreifen an der Wand die Haut geschürft.
Syn.: aufreißen.
b) <+ sich> sich eine Schürfung, eine Schürfwunde zuziehen:
ich habe mich am Ellenbogen geschürft.

* * *

schụ̈r|fen 〈V.; hat
I 〈V. intr.〉
1. 〈Bgb.〉 Minerallagerstätten aufsuchen
2. 〈fig.〉 emsig forschen, suchen
● tief \schürfen 〈fig.〉 gründlich forschen; nach Gold \schürfen
II 〈V. tr.〉 Bodenschätze \schürfen nach B. graben, suchen ● Erz \schürfen
III 〈V. refl.〉 sich \schürfen sich oberflächlich verletzen, (meist) aufschürfen
[seit 16. Jh. schürfen, schorfen <mhd. schür(p)fen „(Feuer) schlagen“ <ahd. scurfen, scurphen „aufschneiden, ausweiden“; verwandt mit scharf, Scherbe, Scherflein, schroff]

* * *

schụ̈r|fen <sw. V.; hat [mhd. schür(p)fen, ahd. scurphen = aufschneiden, ausweiden; (Feuer) anschlagen, verw. mit scharf]:
1.
a) (die Haut) durch Schaben, Kratzen o. Ä. mit etw. Scharfem, Rauem oberflächlich verletzen:
sich <Dativ> die Haut, das Knie s.;
b) durch Schürfen (1 a) in einen bestimmten Zustand bringen:
sich [den Arm] blutig s.;
c) <s. + sich> sich eine Schürfwunde zuziehen:
er hat sich [am Ellenbogen] geschürft.
2. sich schabend, scharrend [geräuschvoll] über etw. hinwegbewegen:
der Schild der Planierraupe schürft über den Boden.
3. (Bauw.) eine an der Oberfläche liegende Schicht des Bodens abtragen, abgraben (z. B. als Vorarbeit beim Straßenbau).
4. (Bergbau)
a) an der Oberfläche liegende Schichten des Bodens abtragen, um eine Lagerstätte aufzufinden od. zugänglich zu machen:
dort soll demnächst geschürft werden;
b) (im Tagebau) abbauen, fördern:
Braunkohle, Erz s.

* * *

Schürfen,
 
Bergbau: das Aufsuchen nutzbarer Minerale auf ihrer natürlichen Lagerstätte (Bergbau). Durch Schürfgräben, -schächte und -stollen werden oberflächennahe, durch Bohrungen tiefere Vorkommen festgestellt. Indirekt arbeiten die geophysikalischen Schürfmethoden, die Lagerstätten durch magnetische Messungen, Schwerkraftmessungen, Prüfung der elektrischen Leitfähigkeit sowie Messungen der Laufzeit von Erschütterungswellen untersuchen.

* * *

schụ̈r|fen <sw. V.; hat [mhd. schür(p)fen, ahd. scurphen = aufschneiden, ausweiden; (Feuer) anschlagen, verw. mit ↑scharf]: 1. a) (die Haut) durch Schaben, Kratzen o. Ä. mit etw. Scharfem, Rauem oberflächlich verletzen: sich <Dativ> die Haut, das Knie s.; b) durch Schürfen (1 a) in einen bestimmten Zustand bringen: sich [den Arm] blutig s.; sich [am Knie] wund s.; c) <s. + sich> sich eine Schürfung, eine Schürfwunde zuziehen: er hat sich [am Ellenbogen] geschürft. 2. sich schabend, scharrend [geräuschvoll] über etw. hinwegbewegen: der Schild der Planierraupe schürft über den Boden; Die Leine schürfte kratzend an den scharfen Kanten der Kaminöffnung (Apitz, Wölfe 111). 3. (Bauw.) eine an der Oberfläche liegende Schicht des Bodens abtragen, abgraben (z. B. als Vorarbeit beim Straßenbau). 4. (Bergbau) a) an der Oberfläche liegende Schichten des Bodens abtragen, um eine Lagerstätte aufzufinden od. zugänglich zu machen: dort soll demnächst geschürft werden; Deshalb hatte er sich ... entschlossen, unter die Glücksritter unseres gehetzten Jahrhunderts zu gehen und nach Uran zu s. (schürfend zu suchen; Menzel, Herren 110); Ü wenn wir der Sache wirklich auf den Grund kommen wollen, müssen wir allerdings noch erheblich tiefer s. (uns noch erheblich eingehender damit beschäftigen); b) (im Tagebau) abbauen, fördern: Braunkohle, Erz s.

Universal-Lexikon. 2012.