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Klugheit
Durchtriebenheit; Raffinesse; Schläue; Findigkeit; Schlauheit; Weisheit; Gelehrtheit

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Klug|heit ['klu:khai̮t], die; -:
a) scharfer Verstand:
ein Mann von großer Klugheit; sich durch ungewöhnliche Klugheit auszeichnen.
Syn.: Begabung, Fähigkeit, Genialität, Intelligenz, Scharfsinn.
b) kluges, besonnenes Verhalten, Handeln:
mit höchster Klugheit vorgehen; durch ihre Klugheit wurden sie vor Schlimmerem bewahrt.
Syn.: Aufmerksamkeit, Bedacht, Umsicht, Weitblick.

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Klug|heit 〈f. 20; unz.〉 Verständigkeit, Vernünftigkeit, Weisheit, Schlauheit, Diplomatie

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Klug|heit, die; -, -en [mhd. kluocheit = Feinheit, Zierlichkeit; höfisches Benehmen; List]:
1. <o. Pl.>
a) scharfer Verstand, Intelligenz:
sich durch ungewöhnliche K. auszeichnen;
ein Mann von großer K.;
b) kluges Verhalten, Umsicht, Vernunft:
praktische K.;
mit höchster K. vorgehen.
2. <Pl.> (meist iron.) [angeblich] kluge Bemerkungen, weise Sprüche:
deine -en kannst du dir sparen.

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Klugheit,
 
verständige Überlegenheit richtigen Verhaltens in schwierigen Situationen (z. B. politische Klugheit), als Lebensklugheit eng mit der charakterlichen Eigenart des Menschen verbunden; umgangssprachlich im Sinne von Zweckrationalität häufig nicht genau von den mehr abwertend verwendeten Begriffen Schläue, Cleverness, taktisches Handeln unterschieden. - Im Unterschied zur Weisheit als in sich ruhender Grundgewissheit des Bezuges von Ich und Welt realisiert Klugheit sich durch angemessenes Handeln im konkreten Einzelfall, unter Berücksichtigung aller für die Situation konstitutiven Faktoren und der individuellen Handlungsziele, wobei auch sittliche Einsichten wirksam werden können. In der Philosophie seit Platon bis in die Neuzeit gehört Klugheit (griechisch »phronesis«, lateinisch »prudentia«) zu jeder moralischen Tugend. Aristoteles rechnete die Klugheit den dianoetischen, den Verstandestugenden, zu und definierte sie als Fähigkeit der richtigen Urteilsfindung und Planung im Bereich menschlichen Handelns mit Blick auf »das gute Leben« im Ganzen (Glückseligkeit). I. Kant, der das Vermögen, das Handeln leitende Zwecke zu bestimmen (kategorischer Imperativ der Sittlichkeit), von dem Vermögen, geeignete Mittel zur Verwirklichung von Zielen zu finden (hypothetisches Imperativ der Geschicklichkeit), unterschied, definierte Klugheit als ein pragmatisches Wissen um die zur Beförderung der eigenen Glückseligkeit dienlichen Mittel.

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Klug|heit, die; -, -en [mhd. kluocheit = Feinheit, Zierlichkeit; höfisches Benehmen; List]: 1. <o. Pl.> a) scharfer Verstand, Intelligenz: obwohl noch jung, stand doch nicht umsonst helle K. in den Augen des mageren Adjutanten (A. Zweig, Grischa 100); Von einer Frau, die mit Leidenschaft Plato liest, verlangen die Männer häusliche Tugend und Grazie ...; dafür verzeihen sie auch einmal K. (A. Zweig, Claudia 30); sich durch ungewöhnliche K. auszeichnen; ein Mann von großer K.; b) kluges Verhalten, Umsicht, Vernunft: praktische K.; mit höchster K. vorgehen. 2. <Pl.> (meist iron.) [angeblich] kluge Bemerkungen, weise Sprüche: deine -en kannst du dir sparen.

Universal-Lexikon. 2012.