Hoch
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Hoch|druck|ge|biet, das (Meteorol.):
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Hochdruckgebiet,
Hoch, Abkürzung H, Antizyklone, Gebiet relativ hohen Luftdrucks absinkender Luftbewegung, die zu adiabatischer Erwärmung, Wolkenauflösung und Austrocknung führt. Sie reicht im Allgemeinen nicht bis zum Erdboden, sondern endet an der Obergrenze der atmosphärischen Grenzschicht, wo sich eine Absinkinversion bildet, unter der sich Staub und Verunreinigungen sammeln (Dunstschicht). In den unteren Schichten herrscht als Folge der Reibung eine horizontale Ausgleichsströmung vom hohen zum tiefen Luftdruck, die allerdings durch die Coriolis-Kraft auf der Nordhalbkugel nach rechts abgelenkt wird, sodass um den Kern des Hochdruckgebiets ein im Uhrzeigersinn rotierender Luftwirbel entsteht.
In der warmen Jahreszeit herrscht in einem Hochdruckgebiet bei großen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht oft tagelang wolkenloses Wetter. Mitunter bilden sich tagsüber flache Quellwolken, die sich gegen Abend wieder auflösen. Der Abbau des Hochdruckgebiets kündigt sich durch stärker fallenden Luftdruck und mächtige Quellwolken, oft mit Gewittern, an.
In der kalten Jahreszeit entstehen in Höhe der Absinkinversion durch nächtliche Ausstrahlung verbreitet Stratusbewölkung oder Hochnebel, bei tief liegender Inversion auch Nebel, die wegen der geringen Intensität der Sonneneinstrahlung nur langsam oder überhaupt nicht aufgelöst werden. Dann herrscht in den Niederungen oft tagelang trübes und nasskaltes Wetter, über der Inversion (etwa in den Gipfellagen der Mittelgebirge) dagegen bei wolkenlosem Himmel mildes Wetter mit sehr guter Fernsicht.
Nach dem thermischen Aufbau unterscheidet man kalte und warme Hochdruckgebiete: Das kalte Hochdruckgebiet oder Kältehoch besteht aus Kaltluftmassen, ist jedoch nur von geringer vertikaler Mächtigkeit. Es wird in der oberen Troposphäre von einem Tiefdruckgebiet oder von einer Höhenströmung überlagert und entsteht durch strahlungsbedingte Auskühlung der bodennahen Luftmassen. Dauerhafte Kältehochs bilden sich im Winter über Sibirien, Kanada und der Antarktis. Kalte Hochdruckgebiete sind in mittleren Breiten auch die aus der Rückseitenkaltluft von Tiefdruckgebieten aufgebauten Hochdruckgebiete, denen meist rasch ein weiteres Tief folgt. Entsprechend dieser Folge von Druckgebilden werden sie als Zwischenhoch (Zwischenhochkeil) bezeichnet. Sie wandern mit den Tiefdruckgebieten mehr oder weniger rasch in Richtung der Höhenströmung. Die Aufheiterung ist meist nur von kurzer Dauer.
Das warme oder dynamische Hochdruckgebiet ist bis in große Höhen warm, wobei im Anfangsstadium einem nach Norden gerichteten Warmluftstrom an der Westflanke des Hochdruckgebiets ein nach Süden verlaufender Strom von Kaltluft östlich des Kerns gegenübersteht. Meist bildet sich dann auch in höheren Niveaus ein durch eine geschlossene Isohypse gekennzeichnetes Hochdruckgebiet, das Höhenhoch, das oft für eine Woche und länger die Witterung größerer Gebiete bestimmt.
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Universal-Lexikon. 2012.