Onomastik (fachsprachlich); Namenkunde
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Na|men|for|schung 〈f. 20; unz.〉 Erforschung der Namen; →a. Namenkunde
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Na|men|for|schung:
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Namenforschung,
Namenkunde, Onomạstik, sprachwissenschaftliche Disziplin zur Erforschung der Namen, die sich mit philologischen (Laut- und Formenlehre, Wortbildung, Etymologie), historischen (Alter, Entstehung), geographischen (räumliche Verbreitung), soziologischen (Anteil der sozialen Gruppen) und psychologischen Fragen (z. B. Verhältnis von Mensch und Name) beschäftigt. Als relativ altes Sprachmaterial liefern die Namen wertvolle Erkenntnisse zu Fragen der Vor- und Frühgeschichte, daneben zu Problemen der Sprachverwandtschaft und -gliederung. - Die wissenschaftliche Namenforschung begründete J. Grimm, der sich von einer Interpretation der Namen als zufälliger Assoziationen abwandte und für die Ableitung aus älteren Sprachzuständen einsetzte. Der Rechts-, Wirtschafts- und Kulturhistoriker W. C. F. Arnold begründete die Ortsnamentheorie als Grundlage der siedlungsgeschichtlichen Forschung und initiierte damit eine nichtlinguistisch orientierte Namenforschung, während der Germanist A. Bach für eine sprachwissenschaftlich ausgerichtete Namenforschung plädierte. In jüngerer Zeit (besonders seit den Untersuchungen des Indogermanisten H. Krahe) werden Ortsnamen mit linguistischen Methoden analysiert (Gegenstand der Toponomastik).
T. Witkowski: Grundbegriffe der Namenkunde (1964);
A. Bach: Dt. Namenkunde, 3 Bde. in 5 Tle.n (2-31974-81);
Probleme der N. im deutschsprachigen Raum, hg. v. H. Steger (1977);
G. Bauer: Namenkunde des Deutschen (1985);
G. Koss: N. (21996).
Zeitschriften: Onoma (Löwen 1950 ff);
Names. A Journal of onomastics (De Kalb, Ill., 1953 ff.);
Beiträge zur N., NF. Bd. 1 (1966 ff.).
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Na|men|for|schung, die: a) vgl. ↑Genealogie; b) Namenkunde.
Universal-Lexikon. 2012.