Yạzd
[-z-], Jẹsd, Oasenstadt in Iran, im inneriranischen Wüstenbecken, 1 243 m über dem Meeresspiegel, Verwaltungssitz der gleichnamigen Provinz, 326 800 Einwohner. Die durch Kanate bewässerte, traditionsreiche Handels- und Karawanenstadt gewann durch den Anschluss an das Eisenbahnnetz und die Erschließung der im Umkreis liegenden Eisenerzlager an Bedeutung; Textilindustrie; in der Nähe Eisenerz-Konzentrationsanlage im Bau.
Die traditionellen Lehmwohnbauten sind vertieft angelegt, unterirdisch zugänglich und werden durch hohe Windtürme gekühlt, deren Kamine die (Nacht-)Luft in die Kellerräume leiten. Gedeckter Basar. Die Freitagsmoschee (1375 wieder aufgebaut) hat einen mächtigen Kuppelsaal mit reichem Fayenceschmuck (14.-18. Jahrhundert) und ein hoch aufragendes Eingangsportal mit zwei Minaretten (15. Jahrhundert). Die Mir-Tschamak-Moschee am gleichnamigen Platz war Teil einer großen Stiftung (1426; Minarette des hohen Eingangsportals um 1800). Mehrere Mausoleen, u. a. der Duvazdah Imam (Zwölf Imame) von 1036/37 mit reich verzierter Trompenkuppel, Außendekor 18. Jahrhundert Indisch geprägt ist der Feuertempel der zoroastrischen Gemeinde. In der Umgebung zoroastrischer Türme des Schweigens.
Universal-Lexikon. 2012.