Wiener Bẹcken,
im weiteren Sinn die Landschaft beiderseits der Donau im Nordosten von Österreich, ein zwischen Ostalpen und Karpaten liegendes geologisches Senkungsgebiet; im Westen begrenzt vom Alpenostrand (u. a. Wienerwald), im Süden von Rosaliengebirge, im Osten vom Leithagebirge und den Hainburger Bergen sowie von den Kleinen Karpaten und dem Hügelland des Weinviertels; im Nordosten geht das Wiener Becken in die Marchauen über. Im engeren Sinn versteht man unter dem Wiener Becken die südlich der Donau gelegenen Gebiete einschließlich des Steinfelds im südlichen Zipfel, die v. a. ackerbaulich genutzt werden. Die Grenze zwischen dem Wienerwald im Westen und dem Wiener Becken wird als Thermenlinie (bekannteste Badeorte sind Baden und Bad Vöslau) bezeichnet (Wein- und Obstbau). Nördlich der Donau umfasst das Wiener Becken das Marchfeld. Das fruchtbare Randhügelland trägt zahlreiche Weingärten. Die breite Donauniederung wird noch weitgehend von Auenwäldern eingenommen. Die Bodenschätze sind Tone (zahlreiche Ziegeleien) und Kalkstein als Baustein (am Alpenostrand), Braunkohle bei Piften im Süden und v. a. Erdgas und Erdöl nordöstlich von Wien (um Zwerndorf). Das Wiener Becken ist eines der wichtigsten Industrie- und Siedlungsgebiete Österreichs mit der bandartig am Alpenrand verlaufenden Städtereihe von Wien bis Wiener Neustadt.
Universal-Lexikon. 2012.