Welịkij Ustjụg,
Stadt im Gebiet Wologda, Russland, an der Suchona, gegenüber der Einmündung des Jug, 36 200 Einwohner; Holzverarbeitung, Bekleidungs-, Bürstenindustrie; Hafen mit Werft, Flughafen.
Aus der Blütezeit der Stadt stammen zahlreiche Baudenkmäler, v. a. Christi-Himmelfahrts-Kirche (1648; pfeilerloser Backsteinbau mit quadratischem Grundriss), Erzengel-Michael-Kloster (1212 gegründet) mit Abteikirche (1653), Uspenskijkirche (1619-59, Barockumbau 1728).
Als eine der ältesten Siedlungen im Norden des europäischen Russland ist Welikij Ustjug schon im 12. Jahrhundert entstanden und wird 1212 erstmals erwähnt. Seit 1397/98 zum Moskauer Staat gehörend, war es im 16. und 17. Jahrhundert ein blühendes Handelszentrum an der Gabelung der Handelsstraßen von Moskau nach Archangelsk und nach Sibirien mit Niederlassungen englischer und holländischer Kaufleute. Mit der Verlagerung des Außenhandels von Archangelsk nach Sankt Petersburg im 18. Jahrhundert verlor Welikij Ustjug seine Bedeutung; seit 1797 Kreisstadt im Gouvernement Wologda.
Universal-Lexikon. 2012.