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Verkündigung Mariä
Verkündigung Mariä,
 
Verkündigung an Maria, die im Neuen Testament (Lukas 1, 26-38) berichtete Mitteilung des Engels Gabriel an Maria über die Empfängnis Jesu (Englischer Gruß, Ave-Maria). Die theologische Tradition sieht in dem Lukastext die exegetische und dogmatische Grundlage für die Lehren der Mariologie, besonders der Jungfrauengeburt. - Das Fest »Verkündigung des Herrn« (früher: »Mariä Verkündigung«) wird in der katholischen Kirche am 25. 3. gefeiert.
 
In der bildenden Kunst ist die Verkündigung Mariä eines der häufigsten Themen der christlichen Kunst überhaupt. Das christologische Ziel der Darstellung ist es, die Heilsbedeutung Jesu deutlich zu machen. Ein frühes Beispiel findet sich als Mosaik auf dem Triumphbogen in Santa Maria Maggiore in Rom (432 ff.); hier thront Maria, von Engeln umgeben, der Verkündigungsengel und die Geisttaube schweben herab. Allmählich bildet sich ein bestimmtes Darstellungsschema heraus: Der Engel Gabriel (meist mit Stab) tritt zu Maria, die am Betpult kniet; von der Hand Gottes (oder der Halbfigur) oben am Bildrand fließen Strahlen, auf denen die Taube des Heiligen Geistes herabschwebt. Besonders vom 14. bis 16. Jahrhundert ist die Verkündigung Mariä ein beliebtes Thema der Altarbilder. Berühmt ist u. a. die Verkündigung Mariä auf dem Isenheimer Altar des M. Grünewald. Vielleicht noch stärker betont der Barock die Maria überwältigende Begegnung mit dem Überirdischen.
 
Literatur:
 
Maria im N. T., hg. v. R. E. Brown u. a. (a. d. Engl., 1981);
 S. Renner: Die Darst. der Verkündigung an Maria in der florentin. Malerei (1996).
 

Universal-Lexikon. 2012.