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Verfassungskonvent
Verfassungskonvent,
 
englisch Federal Convention ['fedərəl kən'venʃn], die Versammlung von 55 Delegierten (Founding Fathers) der amerikanischen Staaten (außer Rhode Island) in Philadelphia, Pa. (25. 5.-17. 9. 1787), die, ursprünglich einberufen zur Revision der Articles of Confederation, unter Vorsitz G. Washingtons eine neue Bundesverfassung entwarf, die nach vielfältigen Kompromissen die Prinzipien einer starken republikanischen Bundesregierung (Präsidialsystem), des Föderalismus und der Gewaltenteilung (checks and balances) vereinigte und den amerikanischen Bundesstaat begründete. Die Debatte bewegte sich zwischen dem Vorschlag einer Zwei-Kammer-Legislative, in der die Staaten entsprechend ihrer Größe vertreten sein sollten (Virginia-Plan), und dem Vorschlag einer Ein-Kammer-Legislative, in der jeder Staat eine Stimme haben sollte (New-Jersey-Plan). Die Einigung in der Frage der legislativen Repräsentation der Bundesstaaten unterschiedlicher Größe wurde durch den Connecticut-Kompromiss ermöglicht, der die Zusammensetzung des Repräsentantenhauses von der Bevölkerungszahl abhängig machte - wobei drei Fünftel der Sklavenbevölkerung mitgezählt wurden -, im Senat aber jedem Staat zwei Sitze einräumte.
 
Literatur:
 
The records of the federal convention of 1787, hg. v. M. Farrand, 4 Bde. (Neuausg. New Haven, Conn., 1966);
 
Supplement to Max Farrand's The records of the federal convention of 1787, hg. v. J. H. Hutson (ebd. 1987);
 J. Heideking: Die Verf. vor dem Richterstuhl. Vorgesch. u. Ratifizierung der amerikan. Verf. 1787-1791 (1988).

Universal-Lexikon. 2012.