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Varanasi
Varanasi
 
[vɑː'rɑːnəsɪ], früher Benares, Banaras, Stadt im Bundesstaat Uttar Pradesh, Nordindien, (1991) 926 000 Einwohner (1971: 583 900 Einwohner); hinduistischer Wallfahrtsort am linken Ufer des Ganges; katholischer Bischofssitz; zwei Universitäten (gegründet 1915 und 1958), archäologisches Museum (in Sarnath); Seiden- und Brokatwebereien, Kunstgewerbe, Textil-, chemische Industrie, Maschinenbau, Metallverarbeitung.
 
Stadtbild:
 
Am linken Ufer des Ganges zahlreiche Ghats, zum Teil aus dem 17. und 18. Jahrhundert; über diesem heiligen Uferbezirk erheben sich Tempel. In der eng bebauten Altstadt der Vishwanath (1777), wegen seines vergoldeten Daches auch »Goldener Tempel« genannt, die über Hindutempeln errichtete Gyanvapi-Moschee und die Alamgir-Moschee (beide Ende 17. Jahrhundert). In der Neustadt u. a. der Durga-Tempel (18. Jahrhundert; auch »Affentempel« genannt), der Tulsi-Manas-Tempel (1962) sowie Paläste.
 
Geschichte:
 
Varanasi, seit der 1. Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. archäologisch nachweisbar, geriet im späten 12. Jahrhundert unter muslimischer Herrschaft; im Lauf der Zeit wurden die alten Tempel zerstört. 1775 wurde die Stadt von den Briten erobert und dem Nawab von Oudh übergeben, blieb aber bis zur Unabhängigkeit Indiens unter britischer Verwaltung.
 
Literatur:
 
N. Gutschow u. A. Michaels: Benares. Tempel u. religiöses Leben in der hl. Stadt der Hindus (1993).

Universal-Lexikon. 2012.