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Vaihinger
Vaihinger
 
['faɪɪȖər, 'vaɪ-], Hans, Philosoph, * Nehren (Kreis Tübingen) 25. 9. 1852, ✝ Halle (Saale) 18. 12. 1933; war ab 1883 Professor in Straßburg, seit 1894 in Halle (Saale); Kantforscher. Beeinflusst von I. Kant, F. A. Lange und A. Schopenhauer, entwickelte er eine eigenständige Form des Pragmatismus, die »Philosophie des Als-ob« (Fiktionalismus), nach der jeglichen Erkenntnis als hypothetische Fiktion zustande kommt; ihr Wahrheitsgehalt misst sich allein an ihrem praktischen Lebenswert, dem jeglichen Denken und Erkennen als Mittel dienen. Objektive Wahrheit im Sinne der Übereinstimmung mit der Wirklichkeit kann nicht erreicht werden. Vaihinger begründete 1897 die »Kant-Studien«, 1904 die Kant-Gesellschaft.
 
Werke: Commentar zu Kants Kritik der reinen Vernunft, 3 Teile (1881-92); Die Philosophie des Als Ob (1911); Autobiographie, in: Die Philosophie der Gegenwart in Selbstdarstellungen, herausgegeben von Raymund Schmidt, Band 2 (1921).
 
Literatur:
 
Die Philosophie des Als Ob u. das Leben. Festschrift zu H. V.s 80. Geburtstag, hg. v. A. Seidel (1932, Nachdr. 1986);
 K. Ceynowa: Zw. Pragmatismus u. Fiktionalismus. H. V.s »Philosophie des Als Ob« (1993).

Universal-Lexikon. 2012.