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Ullstein
Ụllstein,
 
U. Verlag, Buch- und Zeitschriftenverlagsgruppe, gegründet 1877 in Berlin von dem Papierhändler Leopold Ullstein (* 1826, ✝ 1899); Sitz: Berlin. In dem von seinen Söhnen Hans (* 1859, ✝ 1935), Louis (* 1863, ✝ 1933), Franz (* 1868, ✝ 1945), Rudolf (* 1873, ✝ 1964) und Hermann (* 1875, ✝ 1943) zu einem der größten deutschen Presse- und Buchverlage in der Weimarer Republik ausgebauten Unternehmen erschienen zunächst Zeitungen und (Fach-)Zeitschriften, u. a. Titel wie »Berliner Zeitung«, »Berliner Illustrirte Zeitung«, »Berliner Abendpost« (gegründet 1887), »Berliner Morgenpost«, »Vossische Zeitung«, »Sieben Tage« (gegründet 1931). V. a. ab 1903 wurde auch der Buchverlag ausgebaut. 1908 erschienen die ersten Bände der »U.-Weltgeschichte«, 1910 folgten die »Roten U.-Bücher«, die Vorgänger der heutigen U. Taschenbücher. 1919 wurden vom Georg Müller Verlag die »Propyläen«-Ausgabe Goethes und die »Horen«-Ausgabe Schillers erworben und der Propyläen Verlag begründet, der sich auf Klassikerausgaben, Kunst- und Bildbände, Kunsteditionen (Originale) sowie enzyklopädische Werke (»Propyläen Weltgeschichte«, »Propyläen Kunstgeschichte«) spezialisierte. Zu U. gehörten u. a. auch der Slowo Verlag, Danzig, die U. Nachrichtendienst GmbH und die Aldus S. A., Santander. 1920 wurde die Terra Film AG, Berlin, gegründet. Nach dem erzwungenen Verkauf des Familienbetriebs 1934 an die NSDAP-Zentralverlag Franz Eher Nachfolger. GmbH wurde das Unternehmen 1937-45 als »Deutscher Verlag« geführt. 1945 stellte die amerikanische Besatzungsmacht die Firma unter Treuhänderschaft bis zur Rückgabe an die Familie Ullstein 1952. Der U. Taschenbuchverlag wurde 1953 in Frankfurt am Main, der Buchverlag in Berlin 1959 (neu) gegründet. Nach Erwerb einer Sperrminorität 1956 konnte der Axel Springer Verlag AG, Berlin, 1960 die Aktienmehrheit des U. Verlags erwerben, den er von einer AG in eine GmbH umwandelte. 1985-95 war der U. Verlag Teil der Holdinggesellschaft U. Langen Müller GmbH & Co. KG und ist seit 1996 wieder im alleinigen Besitz von Springer.

Universal-Lexikon. 2012.