Thỵssen-Gruppe,
multinationales Industrie- und Handelskonzern, tätig in den Bereichen Investitionsgüter, Handel, Dienstleistungen sowie Stahlerzeugung und -verarbeitung; Führungsgesellschaft ist die Thyssen AG; Sitz: Duisburg. Als Gründungsjahr der Thyssen-Gruppe gilt 1891, als A. Thyssen den Erwerb aller Anteile der Zeche »Gewerkschaft Deutscher Kaiser« (Hamborn, gegründet 1867) bekannt gab. 1871 hatte A. Thyssen bereits das Stahl- und Walzwerk Thyssen & Co. in Mülheim an der Ruhr gegründet. Bis 1914 entwickelte sich die Thyssen-Gruppe zu einem führenden deutschen Eisen- und Stahlproduzenten; 1926 wurden die Kohle-, Stahl- und Handelsaktivitäten in die Vereinigte Stahlwerke AG eingebracht, in der 1934 die Betriebsführungsgesellschaft August Thyssen-Hütte AG gebildet wurde. Andere Unternehmensbereiche (v. a. Werften, Energieunternehmen) gingen auf H. Thyssen-Bornemisza sowie andere Erben über. Im Zuge der Entflechtung und Neuordnung der deutschen Montanindustrie nach 1945 wurde (1953) die August Thyssen-Hütte AG (ATH) neu gegründet (1977 Umfirmierung in Thyssen AG) und der Konzern durch Erwerb zahlreicher Unternehmen erweitert: u. a. 1957 Deutsche Edelstahlwerke AG, 1964 Phoenix-Rheinrohr AG, 1968 Hüttenwerke Oberhausen AG, 1974 Rheinstahl AG. V. a. seit 1970 wurde verstärkt vom Stahl in andere Bereiche diversifiziert; die zur Thyssen-Gruppe gehörenden Kohlebergwerke wurden (1969) in die Ruhrkohle AG (heute RAG Aktiengesellschaft) eingebracht. 1997 kam es durch Zusammenführung der Flachstahlaktivitäten des Krupp-Konzerns und der Thyssen-Gruppe zur Bildung der Thyssen Krupp Stahl AG; 1999 erfolgte die Fusion mit der Friedrich Krupp AG Hoesch Krupp zur Thyssen Krupp AG.
T. & Co. Mülheim a. d. Ruhr. Die Gesch. einer Familie u. ihrer Unternehmung, hg. v. H. A. Wessel (1991);
H. Uebbing: Wege u. Wegmarken. 100 Jahre Thyssen (1991).
Universal-Lexikon. 2012.