Tairona,
vorkolumbische Indianerkultur (1200-1650) am Nordrand der Sierra Nevada de Santa Marta. Von ihr stammen die bedeutendsten Gebäudereste früher Kulturen in Kolumbien; mehr als 200 stadtähnliche Siedlungen mit Steinstrukturen wurden nachgewiesen (Häuser mit kreisrundem Grundriss; Tempel, meist in der Mitte der Siedlung auf einer gestuften, steinverkleideten Plattform, Straßen- und Terrassenanlagen). Größte Fundstätte ist Pueblito. Die Taironakultur hatte in Kleinfürstentümern eine differenzierte Wirtschaftsstruktur mit intensivem Güteraustausch zwischen Bergland und Küste ausgebildet, spezialisiert auf Kunsthandwerk. Keramikfunde umfassen Graburnen, Depotgefäße und viele (meist schwarz polierte) modellierte Gefäße. Polierte Anhänger aus Stein zeigen die für Tairona bei Figurendarstellungen typischen Flügelformen. Die Goldarbeiten sind meist Anhänger in Menschengestalt mit fächerförmigem Kopfputz oder zeigen stilisierte Vögel, Raubtierköpfe oder -schnäbel.
Universal-Lexikon. 2012.