Stavạnger,
Hauptstadt der Provinz (Fylke) Rogaland, Südwestnorwegen, am Ausgang des Boknfjords, mit 108 800 Einwohner die viertgrößte Stadt Norwegens; Sitz eines evangelisch-lutherischen Bischofs; Seefahrt- und Handelsmuseum, Regionalmuseum mit Bibliothek, Konserven-, Schulmuseum, Kunstgalerie. Durch die Erdölförderung (seit 1971) nahm die Stadt einen starken wirtschaftlichen Aufschwung als Versorgungshafen für Exploration, Produktion, Transport und Vermarktung des Erdöls; zuständiges Staatsunternehmen Statoil. Wichtigste Industriezweige sind die petrochemische Industrie (Erdölraffinerie in Sola bei Stavanger), Werft- (Bau von Förderplattformen), Nahrungsmittel- (v. a. Fischkonservenherstellung) und Druckindustrie. Seit 1944 hat Stavanger durch die Sørlandsbahn Verbindung mit Oslo. Internationaler Flughafen Sola.
Der romanische Dom, eine dreischiffige Pfeilerbasilika (um 1125 begonnen), erhielt nach dem Brand von 1272 einen gotischen Chor und drei Türme, barocke Kanzel (1658); der Königshof wurde später Bischofssitz (gotische Kapelle aus dem 13. Jahrhundert), später zur Schule umgebaut (1758 und 1853).
Ab dem 10. Jahrhundert war Stavanger regionales Handelszentrum und wurde 1125 Bischofssitz. Nach dessen Verlegung (1684) nach Kristiansand, das auch die Handelsfunktionen an sich zog, verlor Stavanger an Bedeutung. Erst Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts erlebte Stavanger durch Schifffahrt und Konservenindustrie einen neuen Aufschwung.
Universal-Lexikon. 2012.