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Staubinhalationskrankheiten
Staub|inhalationskrankheiten,
 
Pneumokoniosen, durch Speicherung von eingeatmeten anorganischen oder organischen Stäuben im Lungengewebe hervorgerufene Erkrankungen, besonders die mit Funktionsstörungen der Lunge verbundenen Formen. Zu den gutartigen Staubinhalationskrankheiten zählen die durch Kohlenstaub (Kohlenstaublunge, Anthrakose), Kalkstaub (Chalikose), Baryt (Barytose) und zahlreiche Metalle wie Eisen (Siderose) und Zinnoxid (Stannose) hervorgerufenen, die meist nur zu einer unspezifischen Ablagerung ohne wesentliche Beschwerden führen. Fibrotische Veränderungen des Lungengewebes mit Husten, Atemnot und Herzfunktionsstörungen werden durch Metallstäube, z. B. von Beryllium (Berylliose) und Hartmetallen (Hartmetall-Lunge), sowie durch mineralische Stäube, z. B. von Quarz (Staublunge), hervorgerufen, Krebserkrankungen durch Asbest (Asbesterkrankungen), Chrom (Chromerkrankungen), Talkum (Talkose) und Kaolin (Silikatose); organische Stäube von Rohbaumwolle, -flachs und -hanf (Byssinose), verschimmeltem Heu, Stroh u. Ä. (Farmerlunge), Zuckerrohr (Bagassose) bewirken langzeitlich chronischer Katarrhe und Lungenemphysem; Holzstäube, z. B. von Eichen- und Buchenholz, können Karzinome der Nasennebenhöhlen verursachen.
 
Die Staubinhalationskrankheiten gehören gegebenenfalls zu den entschädigungs- und anzeigepflichtigen Berufskrankheiten; die Beurteilung erfolgt nach einem standardisierten Bewertungsschema röntgenologischer Veränderungen bei Staubinhalationskrankheiten; der Vorbeugung dienen die Verminderung der Staubentwicklung, Absaugeinrichtungen und Körperschutzmittel (Atemschutzgeräte).

Universal-Lexikon. 2012.