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Srinagar
Srinagar
 
[englisch 'sriːnəgə], Sommerhauptstadt des von Indien verwalteten Teils Kaschmirs (Bundesstaat Jammu and Kashmir), 1 768 m über M., im Hochbecken von Kaschmir, am Jhelum, 935 700 Einwohner; Universität (gegründet 1969), Sri Pratap Singh Museum (gegründet 1898); Handelszentrum des fruchtbaren Hochbeckens, viele Handwerksbetriebe (Teppich-, Brokat-, Wollwebereien, Metall- und Holzverarbeitung), stark besuchtes Touristenziel. Da Fremden der Hausbesitz auf dem Land verboten ist, leben diese auf dem Dalsee (45 km Durchmesser) in teils luxuriösen Hausbooten; doch auch viele Einheimische leben in Hausbooten; ein weiteres Charakteristikum des Dalsees sind die schwimmenden Gärten (Gemüsebau auf Flößen; ähnlich den Chinampas) mit den hier abgehaltenen Märkten; auf schmalen Wasserstraßen sind einfache Boote und überdachte Gondeln das Hauptverkehrsmittel. Durch die Straße über den Banihal nach Jammu (erbaut 1955-60) ist Srinagar an das indische Straßennetz angeschlossen. Die Straße nach Leh in Ladakh (erbaut 1962-74) ist im Winter unpassierbar.
 
Stadtbild:
 
Aus der Zeit vor dem Eindringen des Islam (seit dem 14. Jahrhundert) sind nur wenige Zeugnisse erhalten (Skulpturen des 8.-12. Jahrhunderts im Sri-Pratap-Singh-Museum). Hoch über der Stadt die Festung Hari Parbat (1592), die im 18. Jahrhundert ausgebaut wurde. Das heutige Stadtbild wird beherrscht von Moscheen (Shah-Hamadan-Masjid, 1732; Jama-Masjid, 1404, erneuert 1674) und Wohnhäusern mit kunstvoll geschnitzten Galerien. In der Nähe des Dalsees erstrecken sich in Hanglage die Gärten der Mogulzeit (»Mogulgärten«), u. a. der Shalimargarten.
 
Geschichte:
 
Srinagar wurde vielleicht im späten 6. Jahrhundert n. Chr. gegründet (nach anderer Auffassung bereits unter Ashoka im 3. Jahrhundert v. Chr.).

Universal-Lexikon. 2012.