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Speicheldrüsen
Speicheldrüsen,
 
Glạndulae salivales, in die Mundhöhle mündende, den Speichel absondernde seröse, muköse oder gemischte Drüsen v. a. bei Landwirbeltieren; kleine und verstreut in der Mundschleimhaut (Lippeninnenfläche, Wangen-, Gaumen-, Zungenschleimhaut) liegende Drüsen und größere, schleimhautfern lokalisierte Drüsenkörper; bei den Säugetieren (einschließlich des Menschen) in Dreizahl als paarige Ohrspeicheldrüse (größte Speicheldrüse des Menschen), als unter der Zunge seitlich neben dem Zungenbändchen ausmündende paarige Unterkieferdrüse (Glandula submandibularis; als gemischte, serös-muköse Drüse sowohl verdauungsenzymhaltigen Speichel als auch Schleim absondernd) und, danebenliegend, als mit mehreren Gängen in der Rinne zwischen Zunge und Mundboden ausmündende paarige Unterzungendrüse (Glandula sublingualis; liefert vornehmlich Schleim); Unterkiefer- und Unterzungendrüse liegen unter dem Mundboden. - Von den zahlreichen kleineren, vornehmlich Gleitspeichel liefernden menschlichen Schleimhautspeicheldrüsen der Zunge ist am größten die paarige, Mischspeichel liefernde vordere Zungendrüse (Nuhn-Drüse, Glandula lingualis anterior) unterseits der Zungenspitze, die mit mehreren Ausführgängen neben dem Zungenbändchen mündet.
 
In Analogie zu den Speicheldrüsen bei den Wirbeltieren werden auch bei den Wirbellosen alle in den Mund oder in die Speiseröhre mündenden, häufig Verdauungsenzyme produzierenden Drüsen als Speicheldrüsen bezeichnet, z. B. die paarige, meist unpaar mündende Labialdrüse der Insekten, die auch als Spinn- oder Giftdrüse ausgebildet sein kann. Bei Blutsaugern (Blutegel, Stechmücken u. a.) produzieren die Speicheldrüsen oft auch Enzyme zur Verhinderung der Blutgerinnung.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Speicheldrüsen und Schluckakt
 

Universal-Lexikon. 2012.