Giordano
[dʒor-],
1) Luca, genannt Luca fa prẹsto, italienischer Maler und Radierer, * Neapel 18. 10. 1634, ✝ ebenda 3. 1. 1705; war u. a. in Neapel, Rom, Florenz, Venedig und 1692-1702 in Madrid als Hofmaler Karls II. tätig. Giordano verdankt seinen Beinamen seiner schnellen Arbeitsweise; er war einer der fruchtbarsten Maler des Barock. Mit virtuosem Können beherrschte er die Stile und Malweisen älterer und zeitgenössischer Meister. Am nachhaltigsten beeinflusste ihn J. de Ribera. Neben Staffeleibildern mit religiösen und mythologischen Themen schuf er prunkvolle Fresken, wobei sein Stil immer freier und beschwingter wurde. Zu seinen Hauptwerken gehören die Fresken im Palazzo Medici-Riccardi in Florenz (1682-85) und in der Cappella del Tesoro in San Martino in Neapel (1704).
2) Ralph, Publizist und Schriftsteller, * Hamburg 20. 3. 1923; arbeitete zunächst als Fernsehdokumentarist (»Die Spur - Reportagen aus einer gefährdeten Welt«, 1984); bemüht sich, selbst jüdischer Herkunft, v. a. um Aufhellung der nationalsozialistischen Judenverfolgung (Familienroman »Die Bertinis«, 1982; verfilmt) und der Nahost-Problematik (»Israel, um Himmelswillen, Israel«, 1991).
Weitere Werke: Sachbücher, Dokumentationen: Die zweite Schuld oder von der Last, Deutscher zu sein (1987); Wird Deutschland wieder gefährlich? Mein Brief an Kanzler Kohl - Ursachen und Folgen (1993); Ostpreußen ade. Reise durch ein melancholisches Land (1994).
3) Umberto Menotti Maria, italienischer Komponist, * Foggia 28. 8. 1867, ✝ Mailand 12. 11. 1948; schrieb veristische Opern, die durch melodische Einprägsamkeit und dramatische Spannung gekennzeichnet sind. Sein größter Erfolg war die Oper »Andrea Chenier« (1896) zu einem Sujet aus der Französischen Revolution.
Weitere Werke: Opern: Mala vita (1892); Regina Diaz (1894); Fedora (1898); Siberia (1903); Marcella (1907); Madame Sans-Gêne (1915); Giove a Pompei (1921); La cena delle beffe (1924); Il re (1929).
D. Cellamare: U. G. (Rom 1967);
U. G., hg. v. M. Morini (Mailand 1968).
Universal-Lexikon. 2012.