Schleich,
1) Carl Ludwig, Chirurg und Schriftsteller, * Stettin 19. 7. 1859, ✝ Bad Saarow-Pieskow 7. 3. 1922; ab 1899 Professor, ab 1900 Leiter der chirurgischen Abteilung am Krankenhaus Groß-Lichterfelde (heute zu Berlin); erfand 1892 die Infiltrationsanästhesie, eine Form der Lokalanästhesie. Schrieb neben medizinischen Fachbüchern naturphilosophischen Essays (u. a. »Von der Seele«, 1910; »Vom Schaltwerk der Gedanken«, 1916), Gedichte (»Echo meiner Tage«, 1914; »Aus der Heimat meiner Träume«, 1920) und Prosa (Roman »Es läuten die Glocken. Phantasien über den Sinn des Lebens«, 1912). Ein größeres Echo fanden nur seine Memoiren »Besonnte Vergangenheit« (1921).
2) Eduard, der Ältere, Maler, * Haarbach (heute zu Vilsbiburg) 12. 10. 1812, ✝ München 8. 1. 1874. Bestimmend für die Entwicklung seines Stils war die Auseinandersetzung mit der niederländischen Landschaftsmalerei des 17. Jahrhundert, der Malerei P. P. Rubens' sowie der Schule von Barbizon (1851 Aufenthalt in Paris). Seine Kompositionen (meist Motive aus Oberbayern), die sich durch eine feine, malerische Lichtbehandlung auszeichnen, waren richtungweisend für die Münchner Landschaftsmalerei der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Universal-Lexikon. 2012.