Saccharomyces
[zaxa-; zu Saccharum und griechisch mýkēs »Pilz«], Gattung der Schlauchpilze, deren Arten zu den wichtigsten Hefen gehören. Meist runde oder ovale Zellen, die kein Myzel bilden. Sie vermehren sich vegetativ durch Sprossung oder sexuell durch Kopulation zweier haploider Sprosszellen; die Zygote bildet entweder einen so genannten Ascus, der vier haploide Ascosporen hervorbringt, oder sie vermehrt sich durch Sprossung vegetativ. Unter den Saccharomycesarten nimmt Saccharomyces cerevisiae eine Sonderstellung ein, da die Kulturhefen (Backhefen, Brauhefen) meist physiologischer Rassen derselben sind. Alle Saccharomycesarten wachsen nur unter aeroben Bedingungen; sie vergären eine Reihe von Mono- und Disacchariden (Glucose, Maltose, Saccharose, Galaktose u. a.) zu Äthanol, Saccharomyces diastaticus kann lösliche Stärke vergären, Saccharomyces lipolyticus ist zum Abbau geradkettiger Kohlenwasserstoffe (mit 10-16 Kohlenstoffatomen) befähigt. In der Herstellung von Grundnahrungs- und Genussmitteln werden selektionierte, den speziellen Bedürfnissen der unterschiedlichen Produkte angepasste Stämme v. a. von Saccharomyces cerevisiae eingesetzt. Außerdem ist Saccharomyces cerevisiae aufgrund der großen praktischen Bedeutung ein beliebtes molekularbiologisches Untersuchungsobjekt und die unter zytologischen, physiologischen und genetischen Aspekten bei weitem am besten untersuchte Hefe (1996 wurde die Entschlüsselung des Erbgutes abgeschlossen).
Universal-Lexikon. 2012.