Rheinberg,
Stadt im Kreis Wesel, Nordrhein-Westfalen, 25 m über dem Meeresspiegel, am linken Niederrhein, 30 000 Einwohner; Spirituosenfabrik; Salzbergwerk in Rheinberg-Borth (1997: 1,6 Mio. t Steinsalz) und darauf basierende chemische Industrie (beide Solvay), Bau von Transportanlagen, Formulardruckerei, Textilverarbeitung; Häfen in Ossenberg (1996: 1,15 Mio. t) und Orsoy mit (1996) 1,6 Mio. t Umschlag.
Der Westturm der katholischen Pfarrkirche Sankt Peter stammt aus der Spätromanik, der Hochaltar wurde im 19. Jahrhundert aus zwei spätgotischen Schnitzaltären zusammengesetzt. Stadthaus von G. Böhm (1977-80). In Orsoy evangelische Pfarrkirche des 15. Jahrhunderts; Stadtbefestigungen mit Pulverturm und Bastionen (17. Jahrhundert); Wohnhäuser des 17.-18. Jahrhunderts.
Das um 1000 mehrfach erwähnte Rheinberg war seit vor 1100 königliche Zollstelle. Nach Übergang in kurkölnischem Besitz wurde es 1232 zur Stadt erhoben und zum Zollplatz des Kölner Niederstifts sowie zur Festung ausgebaut. Bis Anfang des 18. Jahrhunderts war die Rheinschifffahrt der bedeutendste Wirtschaftsfaktor der Stadt. Mit der Verlegung des Flusslaufs zu Beginn des 18. Jahrhunderts ging das Wirtschaftsleben der Stadt spürbar zurück. Erst die Anlage eines neuen Hafens am Altrheinarm brachte im 19. Jahrhundert erneuten Aufschwung.
Universal-Lexikon. 2012.