Akademik

Rammelsberg
I
Rạmmelsberg,
 
Berg im Oberharz, Niedersachsen, südlich von Goslar, 636 m über dem Meeresspiegel; 968-1988 Erzbergbau, die Vorräte der reichen Lagerstätte (verwertbarer Gesamtmetallgehalt des Erzhaufwerkes etwa 30 %) sind erschöpft. Abgebaut wurden insgesamt 27 Mio. t silber- und goldhaltige Blei-Zink-Kupfer-Erze, davon 15 Mio. t zwischen 1924 und 1988. Zusammen mit viel Pyrit (FeS2) wurden feinkristalliner Bleiglanz (PbS), Zinkblende (ZnS) und Kupfererze (besonders Kupferkies, CuFeS2) sowie pro Tonne Erz bis zu 120 g Silber und 0,4-1 g Gold gewonnen, außerdem Wismut, Antimon, Cadmium, Thallium, Indium, Quecksilber u. a. Metalle. Die »ausgeerzten« Erzlinsen (bis zu 500 m lang, bis 40 m mächtig) liegen in Wissenbacher Schiefern des unteren Mitteldevon. Der 1798-1805 angelegte Roederstollen ist als Besucherstollen ausgebaut. Das Erzbergwerk Rammelsberg wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
 
Literatur:
 
Der R. Erzbergbau im Harz, bearb. v. E. Riech u. a. (1987);
 H. Spier: Historischer R. (1988).
 
II
Rạmmelsberg,
 
Karl Friedrich, Chemiker und Mineraloge, * Berlin 1. 4. 1813, ✝ Groß-Lichterfelde (heute zu Berlin) 29. 12. 1899; war ab 1845 Professor der Mineralogie und Chemie in Berlin; bekannt durch zahlreiche chemische Untersuchungen an Mineralen sowie Forschungen zur Isomorphie.
 
Werke: Handwörterbuch des chemischen Theils der Mineralogie, 6 Teile (1841-53); Handbuch der Mineralchemie (1860); Handbuch der krystallographisch-physikalischen Chemie, 2 Bände (1881-82).
 

Universal-Lexikon. 2012.