Qin
[tʃin, chinesisch] das, -/-, Ch'in, chinesisch Musikinstrument, das schon in den klassischen Schriften des Altertums (z. B. im Shu-jing) erwähnt wird, eine Wölbbrettzither ohne Bünde, mit fünf, später sieben Saiten, die als Begleitinstrument im Tempel und am Hof erklang. Zur Zeit des Konfuzius war das Qin bevorzugtes Soloinstrument gehobener Kreise. Spätestens in der Mingzeit (14.-17. Jahrhundert) erfuhr das Qinspiel seine höchste Vollendung; es waren etwa 200 verschiedene Griff- und Anschlagsarten bekannt, die notwendig waren, um die spezifischen Klangfarben, Artikulationen, Tonschwankungen und -stärkegrade hervorzubringen. Aus dem Qin entwickelte sich das japanische Koto.
II
Qin
[tʃin], Ch'in, Ts'in,
1) Name eines chinesischen Lehnsstaates in Nordwestchina, gegründet um 900 v. Chr. im heutigen Ost-Gansu, mit größtenteils nichtchinesischer Bevölkerung; unternahm, militärisch und wirtschaftlich stark, eine Eroberungspolitik, der bis 221 v. Chr. alle Lehnsstaaten und die Zhoudynastie zum Opfer fielen, sodass China als Einheitsstaat unter König Zheng (als Kaiser Qin Shi Huangdi) erstehen konnte, der die Staatenvielfalt des altchinesischen Feudalismus beendete. Nach der von Qin Shi Huangdi begründeten Dynastie Qin (China, Geschichte), die 221-206 v. Chr. herrschte, erhielt China seinen Namen.
2) Name von Teildynastien in Nordchina zur Zeit der »Sechzehn Staaten«: Frühere Qin (350-394), Spätere Qin (384-417) und Westliche Qin (385-431).
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Chinas frühe Hochkultur
China von 221 v. Chr. bis 220 n. Chr.
Universal-Lexikon. 2012.