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Protorenaissance
Protorenaissance
 
[-rənɛsãs], von J. Burckhardt geprägte Bezeichnung für verschiedene Formen der Antikenrezeption in der Kunst des Mittelalters vor der Renaissance, z. B. die Übernahme antiker Bauformen und Motive in der Baukunst Italiens, besonders seit dem 11. Jahrhundert in der Toskana (z. B. Florenz, San Miniato al Monte oder das Baptisterium ebenda, beide 11./12. Jahrhundert). Starke antikisierende Tendenzen weist die süditalienische Skulptur unter Friedrich II. auf (Triumphbogen in Capua), wobei ein bewusstes Wiederaufgreifen des römischen Reichs- und Machtgedankens eine Rolle spielt. Von Protorenaissance spricht die kunstgeschichtliche Forschung u. a. auch im Zusammenhang mit Bauten der Provence (provenzalische Bauschule) und der sich an römischen Sarkophagdarstellungen anlehnenden Kunst des N. Pisano.
 
Literatur:
 
S. K. Scher: The renaissance of the 12th century, Ausst.-Kat. (Providence, R. I., 1969);
 C. Brooke: The 12th century renaissance (Neuausg. New York 1976);
 E. Panofsky: Die Renaissancen der europ. Kunst (a. d. Engl., 31984).

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Pro|to|re|nais|sance, die; -: Rezeption der Antike in der Kunst des Mittelalters vor der Renaissance (z. B. die Übernahme antiker Bauformen u. Motive vom 11. bis 13. Jh. in Italien u. Südfrankreich).

Universal-Lexikon. 2012.