Profiboxen
(Berufsboxen), gegenüber dem Amateurboxen (Boxen) berufsmäßig betriebener Kampfsport von Boxern, die für ihre Wettkämpfe bezahlt werden. Die Höhe der (Kampf-)Börse handeln i. d. R. die Manager der Boxer mit dem Veranstalter aus. Der Kampf wird in mehreren Runden (vier bis zwölf) zu je drei Minuten ausgetragen. Zw. den Runden liegt eine Pause von jeweils einer Minute. Geboxt wird mit Fausthandschuhen, deren Gewicht 8 bis 10 Unzen, je nach Gewichtsklasse, beträgt. Männl. Akteure boxen mit freiem Oberkörper. - Organisationen: Für das P. in Dtl. ist der Bund Dt. Berufsboxer (BDB; gegr. 1957, Sitz: Hamburg) zuständig. Zu den wichtigsten internat. Boxverbänden der Männer, die gesondert eigene Meisterlisten in den versch. Gewichtsklassen führen, zählen v. a. die WBA (World Boxing Association, gegr. 1920), der WBC (World Boxing Council, gegr. 1964), die IBF (International Boxing Federation, gegr. 1983), die WBO (World Boxing Organization, gegr. 1988) und für die Ermittlung der Europameister die EBU (European Boxing Union, gegr. 1947). - Die Meister einer Gewichtsklasse können sich über ihren zuständigen Verband gegenseitig herausfordern, um letztlich z. B. den alleinigen Weltmeister (aller Verbände) zu ermitteln. Ansonsten tragen sie den Titel WBA-, WBC-Weltmeister usw., aber auch (nach erfolgreichem Herausforderungskampf gegen den Titelträger eines anderen Verbandes) z. B. den eines WBA- und WBC-Weltmeisters. Die Frauen sind in der WIBF (Women's International Boxing Federation, gegr. 1995) organisiert. - Geschichte: Zum modernen Berufssport entwickelte sich das P. in den USA in der 2. Hälfte des 19. Jh. Bis 1881 kämpfte man hier jedoch noch mit bloßen Fäusten; die erste offizielle Weltmeisterschaft für Berufsboxer im Schwergewicht wurde 1892 ausgetragen. In Dtl. waren bis 1908 öffentl. Kämpfe verboten.
Universal-Lexikon. 2012.