Prịngsheim,
1) Alfred, Mathematiker, * Ohlau 2. 9. 1850, ✝ Zürich 25. 6. 1941, Vater von 4); Schwiegervater von T. Mann; ab 1886 Professor in München. Pringsheim trat in der Mathematik v. a. als Vertreter der weierstraßschen Strenge (besonders in der Analysis) auf. Seine eigenständigen Arbeiten betrafen v. a. die Analysis (besonders die Theorie der Potenzreihen) und die Geschichte der Mathematik.
2) Ernst, Physiker, * Breslau 11. 7. 1859, ✝ ebenda 28. 6. 1917; Professor in Berlin und Breslau. Pringsheim entwickelte 1881 das erste funktionsfähige Infrarotspektrometer, er bestätigte experimentell mit O. Lummer das Stefan-Boltzmann-Gesetz und das wiensche Verschiebungsgesetz. 1900 wies er wesentliche Abweichungen von der wienschen Strahlungsformel nach, die für M. Planck Anlass zur Formulierung seines Strahlungsgesetzes waren.
3) Fritz, Jurist, * Hünern (Schlesien) 7. 10. 1882, ✝ Freiburg im Breisgau 24. 4. 1967; 1929-35 Professor in Freiburg (wegen jüdischer Abstammung aus dem Amt getrieben), 1939 Emigration nach England (Dozent in Oxford), seit 1946 wieder Professor in Freiburg; arbeitete auf dem Gebiet des antiken, v. a. des römischen Rechts.
Ausgabe: Gesammelte Abhh., 2 Bände (1961).
4) Peter, Physiker, * München 19. 3. 1881, ✝ Antwerpen 20. 11. 1963, Sohn von 1); Professor in Berlin; emigrierte 1933 in die USA. Pringsheim gilt als Begründer der neueren Lumineszenzforschung, untersuchte u. a. Photoeffekte und Farbzentren in Alkalihalogeniden.
Universal-Lexikon. 2012.