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polynesische Sprachen
polynesische Sprachen,
 
zur ozeanischen Gruppe der austronesischen Sprachen gehörende Sprachen. Sie werden (von insgesamt weniger als 1 Mio. Menschen) auf den meisten Inseln östlich von Fidschi (einschließlich Hawaiis und der Osterinsel) sowie in Neuseeland (Maori) und im melanesischen Raum (v. a. Neuguinea, Ontong Java) gesprochen. Im Lautbestand, der durch die geringe Zahl von Konsonanten (zwischen acht und dreizehn) auffällt, sowie im Wortschatz und in ihrer Struktur sind sie bemerkenswert uniform. Hauptkennzeichen sind: vokalischer Auslaut aller Wörter; Artikel vor dem Substantiv (der im Plural wegfällt); beim Personalpronomen Unterscheidung von Singular, Dual und Plural (der eigentlich ein Trial ist); beim Possessivpronomen, das dem Nomen vorangestellt wird, Unterscheidung zwischen dominantem (durch -a- markiertem) und untergeordnetem (durch -o- markiertem) Besitzverhältnis; erstarrtes Possessivsuffix bei einigen Verwandtschaftsbeziehungen; erstarrte Verbalpräfixe und -suffixe; Bezeichnung von Aspekt und Modus beim Verb durch besondere Partikeln; Verbindung von Verben mit (nachgestellten) richtungangebenden Verben; Prädikat vor Subjekt in der Satzstellung; Dezimalsystem bei den Zahlen.
 
Literatur:
 
A. Pawley: On the internal relationship of Eastern Oceanic languages, in: Studies in Oceanic culture history, hg. v. R. C. Green u. a., Bd. 3 (Honolulu 1972);
 A. Pawley u. R. C. Green: Dating the dispersal of the Oceanic languages, in: Papers of the first international conference on comparative Austronesian linguistics, Bd. 1: Oceanic (ebd. 1973);
 V. Krupa: The Polynesian languages. A guide (a. d. Russ., London 1982).

Universal-Lexikon. 2012.