Plẹnzdorf,
Ulrich, Schriftsteller, * Berlin 26. 10. 1934; 1959-63 Studium an der Filmhochschule in Potsdam-Babelsberg, danach v. a. Drehbuchautor für die DEFA. Einen spektakulären Erfolg hatte er mit dem Stück »Die neuen Leiden des jungen W.« (Uraufführung 1972, als Erzählung 1973), das - anknüpfend an Goethes »Werther« - Sprache und Lebensgefühl der DDR-Jugend in den 70er-Jahren spiegelt. In dem Filmszenarium »Die Legende von Paul und Paula« (1973; gedruckt 1974), das in kunstvoller Mischung von Traum und Wirklichkeit die Geschichte einer großen Liebe erzählt, schuf er ein poetisches Gegenbild zum sozialistischen Alltag. Mit der Erzählung »Kein runter, kein fern« (1978) gelang ihm das beklemmende Psychogramm eines verhaltensgestörten Jugendlichen vor dem Hintergrund der deutschen Teilung. Erfolgreich war Plenzdorf auch mit den Bühnenfassungen zweier Romane von T. Ajtmatow: »Ein Tag, länger als ein Leben« und »Zeit der Wölfe« (zusammen gedruckt 1991). Als Drehbuchautor war er an der Fernsehserie »Liebling-Kreuzberg« beteiligt (Buchausgabe »Liebling, Prenzlauer Berg«, 1998).
Weitere Werke: Roman: Legende vom Glück ohne Ende (1979).
Stücke: Buridans Esel (Uraufführung 1976, gedruckt 1986; nach G. de Bruyn); Freiheitsberaubung (Uraufführung 1988, gedruckt 1990); Vater Mutter Mörderkind (1994).
Drehbücher: Der König und sein Narr (1981, nach M. Stade); Insel der Schwäne (1983, nach B. Pludra); Ein fliehendes Pferd (1985, nach M. Walser).
Ausgabe: Filme (1990).
S. Mews: U. P. (1984).
Universal-Lexikon. 2012.