Partịdo Socialịsta Obrẹro Español
[- sɔθi̯a- -ɛspa'ɲɔl], Abkürzung PSOE, deutsch »Spanische Sozialistische Arbeiterpartei«, gegründet am 2. 5. 1879; aus historischer Sicht am Marxismus orientiert; nach dem Parteiprogramm von 1976 vertritt der PSOE, größte Partei Spaniens, sozialdemokratische Ziele. Höchste Parteiorgane sind der Bundeskongress und der Exekutivausschuss; das Bundeskomitee ist das höchste Organ zwischen den Parteitagen. Die Unión General de Trabajadores (UGT) ist der gewerkschaftliche Arm der Partei.
Mit der Wahl seines Mitbegründers und (bis 1925) Vorsitzender P. Iglesias Posse gewann der PSOE 1910 zum ersten Mal ein Mandat in den Cortes. 1917 riefen Sozialisten und Anarchosyndikalisten einen Generalstreik aus. 1921 sprach sich die Mehrheit des Parteitages gegen den Anschluss an die Komintern aus. 1925 übernahm J. Besteiro die Parteiführung. Nach Ausrufung der zweiten spanischen Republik (1931) wurden ideologische Differenzen innerhalb der Partei offenbar, repräsentiert durch den »Zentristen« I. Prieto, den »Revisionisten« Besteiro und den revolutionären »Voluntaristen« F. Largo Caballero. 1934 rief Letzterer in Asturien zum Aufstand der Bergarbeiter auf. Im Rahmen einer Volksfront stärkste Partei, trug der PSOE während des Spanischen Bürgerkriegs die Regierung mit und stellte mit Largo Caballero und J. Negrín den Ministerpräsidenten. Nach der Niederlage der republikanischen Kräfte (1939) ging die Parteiführung ins französische Exil. 1974 wurde F. González Márquez Generalsekretär. Nach dem Tod F. Francos in Spanien 1977 wieder zugelassen, errang der PSOE bei den Parlamentswahlen von 1982 die absolute Mehrheit, Ministerpräsident wurde González Márquez (bis 1996). Der PSOE ging auch aus den Wahlen 1986, 1989 und 1993 (Verlust der absoluten Mehrheit) als stärkste Partei hervor. Bei den (wegen verschiedene Skandale und Affären) vorgezogenen Wahlen 1996 verlor er die Mehrheit und gab die Regierungsverantwortung ab. Den Parteivorsitz übernahm 1997 Joaquín Almunia.
Universal-Lexikon. 2012.