Niemeyer,
Oscar, eigentlich O. Niemeyer Soares Filho ['su̯arɪʃ'fiʎu], brasilianischer Architekt, * Rio de Janeiro 15. 12. 1907; arbeitete u. a. im Büro von L. Costa und war am Neubau des Erziehungsministeriums (1937-43) in Rio de Janeiro beteiligt. Mit dem Gebäudekomplex in Pampulha bei Belo Horizonte (Kasino, Jachtklub, Kapelle São Francisco, 1939-44) fand Niemeyer seinen eigenen Stil. 1957 wurde er Mitglied der Gründungsorganisation für Brasília; er entwarf den Palácio da Alvorada (Sitz des Präsidenten, 1957-59), den Obersten Gerichtshof (1958-60), die Kathedrale (1960 und 1969) sowie den Platz der drei Gewalten mit Regierungs- (1958-60), Kongress- (1958-70) und Justizgebäude (1966-72). Für São Paulo entstand nach seinen Plänen das lateinamerikanische Kulturzentrum (1998 eingeweiht). Seine Bauten beeindrucken durch die freie Handhabung konkaver und konvexer Formen, schwingender Linien und kantiger Kuben. 1988 erhielt er den Pritzker-Preis.
C. Hornig: O. N. (1981);
Architekten - O. N., bearb. v. W. Kaiser (21993).
Universal-Lexikon. 2012.