Mzchẹta
[mtsx-], Stadt in Georgien, am Aragwi nordwestlich von Tiflis, etwa 8 000 Einwohner 1937 begannen systematische Ausgrabungen der antiken Stadt und der befestigten Akropolis. Entdeckt wurde u. a. ein Frauengrab (2. Jahrhundert) mit reichen Beigaben. Aus der nahe gelegenen Nekropole mit Plattengräbern und monolithischen Sarkophagen stammen Totenschleier, bedeckt mit gestanzten Goldplättchen, Silber- und Bronzegefäße und die Grabplatte einer Prinzessin mit ihrem Namen in aramäischer und griechischer Schrift. Aus späterer Zeit stammen die befestigte Dschwari-Kirche (586/87-604/05) und die Sweti-Zchoweli-Kathedrale (1010-29; Freskenmalereien aus dem 11. Jahrhundert) und das Samtawro-Kloster (um 1030; alle UNESCO-Weltkulturerbe).
Entstanden in der 2. Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr., war Mzcheta bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. Hauptstadt des ostgeorg. Reiches Kartli. Auch im Mittelalter war es ein bedeutendes Handelszentrum und - als Sitz des Katholikos der Georgier (seit dem 6. Jahrhundert) - Mittelpunkt des religiösen Lebens.
Universal-Lexikon. 2012.