Mụstafa
[arabisch »der (von Gott) als der Bessere Erwählte«], türkisch Mustafạ, Sultane des Osmanischen Reiches:
1) Mụstafa II., Sultan (1695 bis August 1703), * Konstantinopel 2. 6. 1664, ✝ (vergiftet) ebenda 29. 12. 1703; Sohn Mohammeds IV. Der nach der türkischen Niederlage gegen Prinz Eugen (bei Zenta an der Theiß, 11. 9. 1697) geschlossene Frieden von Karlowitz (26. 1. 1699 beendete die türkische Herrschaft in Ungarn; durch einen Janitscharenaufstand am 21. 8. 1703 gestürzt.
2) Mụstafa III., Sultan (seit 1757), * Konstantinopel 28. 1. 1717, ✝ ebenda 21. 12. 1773; Sohn Ahmeds III.; suchte eine Auseinandersetzung mit Russland zu vermeiden, unterlag jedoch der Kriegspartei und erlitt die vernichtende Niederlage bei Çeşme (5. 7. 1770.
II
Mụstafa,
türkisch Mustafạ, Kạra Mustafa [»der schwarze Mustafa«], Kạra Mustafa Pạscha, osmanischer Großwesir (seit 1676), * bei Merzifon (Anatolien) 1634/35, ✝ Belgrad 25. 12. 1683; unternahm 1677/78 erfolglose Feldzüge gegen Russland. Seine zweimonatige Belagerung Wiens 1683 endete mit der türkischen Niederlage am Kahlenberg (12. 9.), durch die der osmanische Expansionismus sein Ende fand. Auf dem Rückzug ließ ihn der Sultan wegen Versagens erdrosseln.
Kara M. vor Wien. 1683 aus der Sicht türk. Quellen, hg. v. R. F. Kreutel (Neuausg. Graz 1982).
Universal-Lexikon. 2012.