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Bioindikatoren
Bioindikatoren,
 
Bezeichnung für Organismen, die sehr empfindlich auf Änderungen in ihrem Lebensraum reagieren und somit zuverlässige Anzeiger für die Qualität ihrer Umwelt sind. Manche Organismen zeigen ganz spezifisch die Belastung ihrer Umwelt durch bestimmte Schadstoffe an. Mit steigender Industrialisierung wurde z. B. eine ständige Abnahme der Flechten in den Parkanlagen der Städte und industrienahen Standorte beobachtet, für die insbesondere die bei höheren Konzentrationen auch Baumschäden auslösenden sauren Gase verantwortlich gemacht werden. So verschwindet z. B. die Flechte Hypogymnia physodes bei Konzentrationen von mehr als 0,11 mg SO2 je m3 Luft. Photooxidanzien hingegen werden von Flechten häufig nicht angezeigt. Das Saprobiensystem zur Beurteilung der Gewässergüte beruht ebenfalls auf Bioindikatoren, z. B. kommen nur in sauberen Flüssen Larven der Steinfliegen (Plecoptera) und Lidmücken (Liponeura) vor, in sehr stark verschmutztem Wasser hingegen u. a. Rattenschwanzlarven (Eristalomyia) und Abwasserbakterien (Sphaerotilus).
 
Literatur:
 
M. Kunze: Flechten als Indikatoren von Luftverunreinigungen (1974);
 
B. Ergebnisse des Symposiums Tiere als Indikatoren für Umweltbelastungen..., hg. v. H. Bick u. D. Neumann (1982);
 H. Muhle: Moose als B. (Vaduz 1984);
 
B. für Umweltbelastungen. Neue Aspekte u. Entwicklungen, hg. v. A. Kohler u. U. Arndt (1992).

Universal-Lexikon. 2012.