Mineral|ölverarbeitung,
Mineral|ölindustrie, zum Grundstoff- und Produktionsgütergewerbe gehörender Wirtschaftszweig, dessen Gegenstand insbesondere die Gewinnung von Benzin, Flugbenzin, Kerosin und Dieselkraftstoff sowie von leichtem und schwerem Heizöl durch Destillation in Raffinerien ist. Branchentypische Besonderheiten der Mineralölverarbeitung sind die Homogenität des zu verarbeitenden Rohstoffes, die technische Identität des Produktionsprozesses sowie die Kuppelproduktion, die nur durch Einsatz von Konversionsanlagen flexibel gestaltet werden kann. Wie die Gewinnung von Erdöl wird die durch eine hohe Unternehmenskonzentration gekennzeichnete Mineralölverarbeitung von den multinational operierenden Energiekonzernen dominiert. Mineralölverarbeitungsanlagen befinden sich v. a. in Hafenstädten wie in den Raffineriezentren Amsterdam, Antwerpen, Rotterdam und Hamburg sowie im Ruhrgebiet, am Oberrhein und in Bayern. Die 1980er-Jahre waren durch einen deutlichen Rückgang der Mineralölverarbeitungsanlagen geprägt.
H. Jürgensen: Mineralölindustrie, in: Marktstruktur u. Wettbewerb in der Bundesrep. Dtl., hg. v. P. Oberender (1984);
H. Baum: Treibstoffmarkt, in: Marktökonomie, hg. v. P. Oberender (1989).
Universal-Lexikon. 2012.