Diesel
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Die|sel|kraft|stoff 〈m. 1; Kfz〉 Kraftstoff für Dieselmotoren, der aus verschiedenen Anteilen von Paraffinen, Olefinen, Naphthenen u. aromat. Kohlenwasserstoffen zusammengesetzt ist
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Die|sel|kraft|stoff [nach dem dt. Ingenieur R. C. K. Diesel (1858–1913)]; Syn.: Diesel, Dieselöl: zum Betreiben von Dieselmotoren geeignetes Gemisch von Kohlenwasserstoffen, insbes. Paraffinen neben Naphthenen, Olefinen u. Aromaten; Sdp. 150–360 °C. Üblicher D. mit einer ↑ Cetanzahl ≥ 45 enthält außerdem Zündwilligkeitsverbesserer, Stockpunkt- oder Pourpointerniedriger u. a. Zusätze.
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Die|sel|kraft|stoff, der:
Kraftstoff für Dieselmotoren.
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Dieselkraftstoff
[nach R. Diesel], Kraftstoff für Motoren mit Selbstzündung. Für schnell laufende Motoren (z. B. von Kraftfahrzeugen) werden Gasöle aus der Erdölverarbeitung, d. h. Kohlenwasserstoffgemische mit einem Siedebereich zwischen 170 und 360 ºC, verwendet. Die Mindestanforderungen sind in Deutschland in DIN EN 590 (Mai 1993) festgelegt. Wichtigstes Qualitätskriterium ist die Zündwilligkeit. Sie wird als Cetanzahl angegeben und muss mindestens einen Wert von 45 haben. Schlechte Zündwilligkeit verschlechtert das Startverhalten und erhöht die Geräusch- und Rauchemission. Die Zündwilligkeit wird durch geradkettige Alkane positiv, durch Aromaten negativ beeinflusst. Sie kann durch Zusatz von Zündbeschleunigern verbessert werden. Das Kälteverhalten ist durch die Grenztemperatur der Filtrierbarkeit (englisch CFPP, Abkürzung von Cold Filter Plugging Point) gegeben, die für Sommerdieselkraftstoff maximal 0 ºC, für Winterdieselkraftstoff maximal — 15 ºC beträgt. Eine Erniedrigung des CFPP wird durch Zusatz von Kerosin oder Fließverbesserern erreicht. Weitere Anforderungen sind eine Dichte zwischen 0,82 und 0,86 g/ml, ein Flammpunkt von mindestens 55 ºC und ein Schwefelgehalt von höchstens 0,14 %. Für langsam laufende Motoren (z. B. Schiffsdiesel) werden hochsiedende Erdöldestillate hoher Viskosität oder Destillationsrückstände mit geringerer Zündwilligkeit und höherem Schwefelgehalt u. a. Verunreinigungen verwendet. - Die Einhaltung der Grenzwerte der bei Verwendung von Dieselkraftstoff entstehenden Abgase ist gesetzlich vorgeschrieben. Geringfügig niedrigeren Kohlendioxidemissionen des Diesel-Pkw (im Vergleich zum Pkw mit Ottomotor) stehen erheblich höhere Emissionen an Krebs erzeugenden Stoffen (Ruß) gegenüber. Seit 1. 10. 1996 wurde der Schwefelgehalt im Dieselkraftstoff zur Verbesserung der Luftqualität in allen Ländern der EU von 0,2 % auf 0,05 % gesenkt. Da der Schwefel im Dieselkraftstoff die Rußbildung beeinflusst, wird mit einer deutlichen Senkung der Rußemission gerechnet. Bereits seit Oktober 1995 wird in Deutschland von Shell und Aral »Diesel schwefelarm« angeboten. Mit diesem neuen Dieselkraftstoff soll sich der Verbrauch durch eine bessere Verbrennung sowie günstigeren Kalt- und Warmlauf um rd. 3 % verringern, außerdem soll der Motor damit leiser laufen. In den USA wurde der Grenzwert für die mit den Abgasen ausgestoßenen Feststoffe (v. a. Ruß) auf 0,124 g/(gefahrenem) km festgelegt (zum Teil auch niedriger). In der EU ist für 1996/97 ein Wert von 0,08 g/km (Dieselmotor) und 0,10 g/km (Direkteinspritzdiesel) gesetzlich vorgeschrieben (Stufe 2). Diese Grenzwerte erfordern Dieselmotoren mit elektronisch geregelter Einspritzpumpe, Abgasturboladung mit Ladeluftkühlung, Lader mit variabler Turbinengeometrie, Abgasrückführung und Oxidationskatalysator. Bis zum Jahr 2000 können Katalysatorfahrzeuge nach Untersuchungen des Umweltbundesamtes noch sauberer durch einen elektrisch beheizten Katalysator werden, der die Kaltstartemissionen noch wirksamer als bisher verringert. Ein alternativer Dieselkraftstoff ist der so genannte Biodiesel (Biokraftstoffe).
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Die|sel|kraft|stoff, der: Kraftstoff für Dieselmotoren.
Universal-Lexikon. 2012.