Akademik

Minangkabau
Minangkạbau,
 
Menangkạbau, den Malaien nahe verwandtes jungindonesisches Volk im zentralen Westsumatra, im Padanghochland, v. a. in der Provinz Sumatera Barat (80-85 % Minangkabau), infolge von Abwanderungen auch in den Städten ganz Indonesiens, insgesamt etwa rd. 6 Mio. Angehörige. Trotz ihrer mutterrechtlichen Gesellschaftsordnung und vorislamischen Religionsvorstellungen gelten die Minangkabau als strenge sunnitische Muslime. Die Häuser werden bei Vermählung eines weiblichen Familienmitglieds erweitert und zeigen so durch die Anzahl der Giebel die Größe der Familie an. Die Vorderseiten und Giebel der Häuser aus Holz sind reich beschnitzt und bemalt mit floralen Ornamenten und häufig mit vergoldeten Tierköpfen oder Hörnern verziert. - Zentrum des Siedlungsgebiets der Minangkabau ist Bukittinggi. Die Blütezeit ihres Reiches dauerte vom 13. bis 16. Jahrhundert; seit dem 15. Jahrhundert sandten die Minangkabau Kolonisten zur Malaiischen Halbinsel; deren etwa 500 000 Nachfahren sind weitgehend an die Malaien assimiliert.
 
Literatur:
 
U. Scholz: M. Die Agrarstruktur in West-Sumatra u. Möglichkeiten ihrer Entwicklung (1977).

Universal-Lexikon. 2012.