Mẹnno Simons,
täuferischer Theologe, * Witmarsum (heute zu Wonseradeel, Provinz Friesland) 1496, ✝ Wüstenfelde (Wüstung auf dem Gebiet von Bad Oldesloe) 31. 1. 1561; war seit 1531 Priester in Witmarsum. Unter dem Einfluss der Schriften M. Luthers u. a. Reformatoren schloss er sich 1536 den Täufern an. Er wandte sich gegen radikale Strömungen (wie die Täufer von Münster) und suchte die gemäßigten Gruppen zusammenzuschließen. 1537 wurde er »Ältester« einer Täufergemeinde in Leeuwarden. Theologisch setzte er sich in seinen zahlreichen Schriften v. a. mit dem Verständnis der Eucharistie, der Kindertaufe und der Frage der Kirchenmitgliedschaft auseinander. Mittelpunkt seiner Lehre war die mit der Taufe verbundene Umkehr als fundamentale christliche Forderung, die sich in einem bußfertigen und Gott gehorsamen Leben zu erweisen hat. Seit 1541 wirkte Menno Simons v. a. im niederländischen und norddeutschen Raum, wo er Taufgesinnte um sich sammelte (Mennoniten).
Ausgabe: The complete writings, herausgegeben von J. C. Wenger (1956).
J. A. Brandsma: M. S. v. Witmarsum (21983).
Universal-Lexikon. 2012.