Meinhardiner,
nach ihrem Leitnamen benanntes mittelalterliches Dynastengeschlecht im deutschen Südosten. Die um 1100 erstmals erwähnten Meinhardiner erscheinen um 1120 als Grafen von Görz (Meinhard I.; ✝ um 1142), erbten durch Heirat 1253 die Grafschaft Tirol (Graf Meinhard III. von Görz, in Tirol Meinhard I.; * um 1200/05, ✝ 1258) und nannten sich seitdem Grafen von Görz und Tirol. Dessen Söhne Meinhard IV. beziehungsweise Meinhard II. (* um 1238, ✝ 1295) und Albert II. beziehungsweise Albert I. (✝ 1304) begründeten 1271 durch Teilung die Linien Görz und Tirol. Der Tiroler Linie fiel 1286 das Herzogtum Kärnten zu; mit dem Tod seines Sohnes, Herzog Heinrichs VI. von Kärnten, erlosch die Linie 1335 im Mannesstamm. Kärnten kam an die Habsburger, Tirol fiel an Heinrichs Tochter Margarete Maultasch, die 1363 nach dem Tod ihres einzigen Sohnes Meinhard III. (* 1344, ✝ 1363) zugunsten der Habsburger auf das Land verzichtete und mit der die Linie 1369 ganz erlosch. Die Görzer Linie erlosch 1500, ihre Besitzungen fielen aufgrund eines Erbvertrages ebenfalls an die Habsburger (Maximilian I.).
Universal-Lexikon. 2012.