Akademik

Macchiaioli
Macchiaioli
 
[maki-; zu italienisch macchia »Fleck«], ursprünglich Spottname für eine Gruppe toskanischer Maler, die sich bald nach 1850 vom Akademismus abwandte und in ihren figürliche Szenen, Porträts und Landschaften für eine realistische, wahre Malerei eintrat, die den Eindruck von Freilichtmalerei erweckte (aber durchweg im Atelier ausgeführt wurde). Anstelle von schulmäßiger Zeichnung als Grundlage anspruchsvoller Kompositionen wählten sie schlichte Motive und suchten bei aller Festigkeit in der Raumauffassung den Natureindruck durch eine spontane Malweise mit Farbflecken in lockerem Flächenzusammenhang wiederzugeben. Zu dieser in ihrem Stil zum Teil der Schule von Barbizon und C. Corot nahe stehenden, weniger dem späteren französischen Impressionismus verbundenen Bewegung, die Impulse von N. Costa, Adriano Cecione (* 1836, ✝ 1886), Serafino da Tivoli (* 1826, ✝ 1892) oder auch M. Fortuny y Carbó erhielt, zählen G. Fattori, S. Lega, T. Signorini, G. Abbati, Cristiano Banti (* 1824, ✝ 1904), G. Boldini, Raffaelo Sernesi (* 1839, ✝ 1866), Vincenzo Cabianca (* 1827, ✝ 1902) u. a. Ihr großer Einfluss auf die italienische Malerei des 19. Jahrhunderts spiegelt sich u. a. in den Werken von E. Dalbono, G. De Nittis und G. Ciardi wider.
 
Literatur:
 
Toskan. Impressionen. Der Beitr. der M. zum europ. Realismus, Ausst.-Kat. (1975);
 
La Firenze dei M., hg. v. D. Durbé (Rom 1985);
 K. Lankheit: Von der napoleon. Epoche zum Risorgimento. Studien zu ital. Kunst des 19. Jh. (1988).

Universal-Lexikon. 2012.