Lysịstrate,
Lysịstrata, griechisch Lysistrạte, Titelheldin einer Komödie von Aristophanes (411 v. Chr.), in der die athenischen Frauen auf Anraten der Lysistrate von Burg und Staatsschatz Besitz ergreifen und sich ihren Männern verweigern wollen, bis diese den Peloponnesischen Krieg beendet haben. Als literarischer Stoff erfuhr das Thema wiederholt Bearbeitungen, so bei J. Fletcher (»The woman's prize. ..«, vor 1625), I. F. Castelli (»Die Verschworenen«, später unter dem Titel »Der häusliche Krieg«, Singspiel, Musik von F. Schubert, 1823) sowie u. a. im Drama von L. Anzengruber (»Die Kreuzelschreiber«, 1872) und der Operette »Lysistrata« von H. Bolten-Baeckers und M. Neumann (Musik P. Lincke, 1902). In jüngerer Zeit erfolgte eine Neuproblematisierung des Themas, v. a. unter pazifistischen Aspekten, so in H. J. Rehfischs Roman »Lysistratas Hochzeit« (1959) und in R. Hochhuths Komödie »Lysistrate und die NATO« (1973).
Universal-Lexikon. 2012.