Leochares,
attischer Bildhauer des 4. Jahrhunderts v. Chr.; arbeitete um 360-340 am Skulpturenschmuck des Mausoleums in Halikarnassos; ihm wird im Allgemeinen die Amazonomachie der Westseite mit diagonal ausgreifendem Aufbau (London, Britisches Museum) zugeschrieben. Literarisch bezeugt sind auch seine Goldelfenbeinstatuen Philipps II. von Makedonien und seiner Familie für den Rundbau des Philippaions in Olympia (nach 338) - deshalb nimmt man an, dass ein in verschiedenen Kopien erhaltenes Jugendbildnis Alexanders des Großen auf Leochares zurückgeht - sowie eine Gruppe des vom Adler geraubten Ganymed (in Kopien nachweisbar, u. a. in den Vatikanischen Sammlungen). Leochares werden die Vorbilder für den »Apoll vom Belvedere« (Apoll) und die »Artemis von Versailles« (Louvre) zugewiesen (umstritten).
Universal-Lexikon. 2012.