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Pflas|ter ['pf̮lastɐ], das; -s, -:1. aus fest aneinandergefügten [Natur]steinen, auch aus Asphalt, Beton o. Ä. bestehende Straßendecke:
ein holpriges Pflaster aus Kopfsteinen.
Zus.: Asphaltpflaster, Betonpflaster, Straßenpflaster.
2. mit einem Klebstoff [und einer Auflage aus Mull] versehener Streifen, der dazu dient, Wunden zu bedecken und Verbände zu befestigen:
ein Pflaster auf die Wunde kleben.
Syn.: ↑ Verband.
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Pflạs|ter 〈n. 13〉
1. Belag aus dichtgefügten Steinen zur Befestigung der Straße (Straßen\Pflaster)
2. 〈kurz für〉 Heftpflaster
3. 〈fig.〉 Linderungsmittel, Trost
● \Pflaster treten 〈fig.〉 lange Zeit zu Fuß durch eine Stadt gehen; holpriges \Pflaster; diese Stadt ist ein teures \Pflaster in dieser S. ist das Leben teuer; seine Worte waren ein \Pflaster für ihren Schmerz 〈fig.〉 [<ahd. pflastar „Heilpflaster, Mörtel, Fußboden“ <lat. emplastrum „Wundpflaster, Bindemittel für Steinbau“ <grch. emplastron „das Aufgeschmierte“; zu emplassein „aufschmieren“; verwandt mit Plasma, Plastik]
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Pflạs|ter , das; -s, - [mhd. pflaster, ahd. pflastar < mlat. (em)plastrum < lat. emplastrum = Wundpflaster < griech. émplast(r)on (phármakon) = das (zu Heilzwecken) Aufgeschmierte, zu: emplássein = aufstreichen, beschmieren, zu: plássein, ↑ plastisch]:
1. fester Belag für Straßen, Gehwege o. Ä. aus einzelnen aneinandergesetzten Steinen, als Fahrbahnbelag auch aus Asphalt od. Beton:
gutes, holpriges P.;
ein Wagen rumpelte, rollte über das P.;
Ü ein teures P. (ugs.; ein Ort, an dem das Leben teuer ist);
ein gefährliches, heißes P. (ugs.; ein Ort, an dem das Leben gefährlich ist);
☆ P. treten (ugs.; längere Zeit, sodass es die Füße ermüdet, in einer Stadt herumlaufen, durch die Straßen laufen).
2. Heftpflaster:
ein P. auflegen, entfernen;
Ü jmdm. etw. als P. [auf seine Wunde] (als Entschädigung, Trost) geben.
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Pflaster
[althochdeutsch pflastar, von lateinisch emplastrum »Wundpflaster«, von griechisch émplast(r)on (phármakon) »das (zu Heilzwecken) Aufgeschmierte«],
1) Bautechnik: fester Straßen- oder Bodenbelag aus einzelnen, aneinander gesetzten Natur- oder Kunststeinen, zum Teil auch aus anderem Material (z. B. Holzpflaster); als Fahrbahndecke weitgehend durch bituminöse oder Betondecken verdrängt. - Bei der Pflasterung von Altstadtstraßen und -plätzen kommt man heute teilweise wieder auf das früher übliche Kopfsteinpflaster zurück, ein unregelmäßig gefügtes Pflaster aus ungleichmäßigen, abgerundeten, meist kinderkopfgroßen Natursteinen. - Für Kleinpflaster werden gewöhnlich würfelförmige Natursteine mit Kantenlängen von 7, 8, 9 und 10 cm verwendet, die mithilfe von Steinspaltmaschinen auf die gewünschte Größe geschlagen werden. - Natursteinpflaster wird v. a. aus Basalt, Diorit, Gabbro, Granit, Granitporphyr, Melaphyr und Quarzporphyr hergestellt, Klinkerpflaster aus besonderen, bis zur Sintergrenze gebrannten Straßenbauklinkern. - Für Gehwege, Parkplätze u. a. wird heute vielfach der Betonpflasterstein bevorzugt, rund, quadratisch oder rechteckig, zunehmend in Form des Verbundpflastersteins (Verbundwirkung durch Ineinandergreifen).
2) Pharmazie: lateinisch Emplạstrum, zur Anwendung auf der Haut bestimmte, aus Stoff oder Kunststofffolien bestehende und mit einer Klebemasse versehene Verbandstoffart. Heftpflaster dienen u. a. zur Fixierung von Verbänden, Wundpflaster (mit einer Mullkompresse) als Wundschnellverbände. Medikamentöse Pflaster enthalten zusätzlich Arzneistoffe (z. B. Rheumapflaster, Hühneraugenpflaster).
3) Wasserbau: Pflasterung, bautechnische Sohlen- oder Böschungssicherung von Gewässern mit in Sand- oder Zementmörtel versetzten, regelmäßig geformten Natur-, Beton-, Tonziegel- oder Hochofenschlackensteinen auf einer Sand-, Kies- oder Schotterunterlage.
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Pflạs|ter, das; -s, - [mhd. pflaster, ahd. pflastar < mlat. (em)plastrum < lat. emplastrum = Wundpflaster < griech. émplast(r)on (phármakon) = das (zu Heilzwecken) Aufgeschmierte, zu: emplássein = aufstreichen, beschmieren, zu: plássein, ↑plastisch]: 1. fester Belag für Straßen, Gehwege o. Ä. aus einzelnen aneinander gesetzten Steinen, als Fahrbahnbelag auch aus Asphalt od. Beton: gutes, schlechtes, holpriges, schlüpfriges P.; Jetzt hörte er wieder die tapsenden Schritte hinter sich auf dem regenfeuchten P. (Hilsenrath, Nacht 12); P. legen; das P. aufreißen, erneuern; die Verunglückten lagen auf dem P.; ein Wagen rumpelte, rollte über das P.; Ü ein gefährliches, teures P. (ugs.; ein Ort, an dem das Leben gefährlich, teuer ist); Langfuhr ist für mich nicht mehr das richtige P. (ugs.; der geeignete Ort, um dort zu leben; Grass, Hundejahre 342); in München war ihm das P. zu heiß geworden (ugs.; war der Aufenthalt für ihn gefährlich geworden; Kühn, Zeit 402); allein in Buenos Aires ..., allen Gefahren dieses -s ausgesetzt? (Th. Mann, Krull 280); *P. treten (ugs.; längere Zeit, sodass es die Füße ermüdet, in einer Stadt herumlaufen, durch die Straßen laufen); jmdn. aufs P. werfen/setzen (ugs. veraltend; jmdm. kündigen); [wieder] auf dem P. sitzen (ugs. veraltend; [wieder] arbeitslos sein). 2. Heftpflaster: das P. hält nicht; ein P. auflegen, aufkleben, ab-, herunterreißen, entfernen; das P. erneuern; Ü jmdm. etw. als P. [auf seine Wunde] (als Entschädigung, Trost) geben.
Universal-Lexikon. 2012.