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Le Mans
Le Mans
 
[lə'mã], Stadt in Nordwestfrankreich, Verwaltungssitz des Départements Sarthe, im Zentrum der historischen Landschaft Maine am Zusammenfluss von Sarthe und Huisne, 145 500 Einwohner; katholischer Bischofssitz; Universität (gegründet 1969), Kunst-, archäologisches und Automuseum. Le M. ist wichtiger Bahn- und Straßenknotenpunkt sowie Industriestandort mit Renaultwerk (Traktoren, Autoteile), Gießereien, Blechfabrikation, Herstellung von Kesseln, Elektro- und filmtechnischen Geräten, Elektronik-, chemisch-pharmazeutische, Bekleidungs-, Tabak- und Nahrungsmittelindustrie. - Bei Le M. liegt die Automobilrennstrecke »Circuit de la Sarthe« (Vierundzwanzig-Stunden-Rennen von Le Mans).
 
Stadtbild:
 
Die Kathedrale Saint-Julien (Langhaus 11./12. Jahrhundert, Chor 1217-54) besitzt Glasmalereizyklen des 12., 13. und 15. Jahrhunderts, romanische Portalskulpturen, Gewölbemalereien des 14. Jahrhunderts und Grabdenkmäler des 13.-15. Jahrhunderts; ehemalige Abteikirche Notre-Dame-de-la-Couture (im Wesentlichen 11./12. Jahrhundert) und Abteikirche Notre-Dame-du-Pré (11./12. Jahrhundert). Im ehemaligen Bischofspalast befindet sich das Musée des Beaux-Arts. In der Altstadt stehen noch zahlreiche Häuser des 15. und 16. Jahrhunderts (u. a. Maison de la Reine Bérengère, 1490-1515, mit Volkskundemuseum). Beispiele moderner Architektur sind die Kirchen Sainte-Thérèse (1961) und Christ Sauveur (1965); V. Fabre und J. Perrottet errichteten 1978-82 ein Kultur- und Kongresszentrum.
 
Geschichte:
 
Le M., im Altertum Hauptstadt der keltischen Cenomanen (Civitas Cenomanorum; Reste der gallorömischen Stadtmauer mit Türmen sind erhalten), war im Mittelalter Hauptort der Grafschaft Maine.
 
In der Schlacht bei Le M. unterlag die französische Westarmee den Deutschen (10.-12. 1. 1871).

Universal-Lexikon. 2012.